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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 14.1893

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I. Theil: Abhandlungen
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Kenner, Friedrich: Die Porträtsammlung des Erzherzogs Ferdinand von Tirol, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.5885#0202
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i86

Dr. Fr. Kenner. Die Porträtsammlung des Erzherzogs Ferdinand von Tirol.

Die Antikensammlung des Allerhöchsten Kaiserhauses enthält unter den geschnittenen Steinen zwei Folgen von Bild-
nissen habsburgischer Fürsten, beide aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts; die eine besteht aus 49 kleinen Porträt-
canieen, in Muschel geschnitten und in Form einer Toisonordenskette gefasst,1 die andere aus 48 Muschelcameen, die ur-
sprünglich in eine Holztafel eingelassen waren. 2 Die Bildnisse der älteren Fürsten bis Kaiser Friedrich III. und Maximilian
sind nach den Kupferstichen in der Birken'schen Ausgabe von Fugger's »Ehrenspiegel« (1668), die jüngeren nach verschie-
denen Originalen gearbeitet. Da die Porträte im »Ehrenspiegel« auf die Holzschnitte der deutschen Ausgabe der Annalen
von Gerhard van Roo, also indirect auf die Bildnisse des jüngeren Ambraser Stammbaumes und der Porträtsammlung des
Erzherzogs Ferdinand zurückgehen, stimmen die meisten der älteren Habsburger auf den genannten Cameen mit unseren
oben beschriebenen Bildchen überein, abgerechnet jene Veränderungen in den Nebensachen, welche sie bei der Benützung
für den »Ehrenspiegel« erlitten haben. Die Schlussvignette enthält dafür drei Beispiele, welche der zweitgenannten Folge
entnommen sind, um die indirecte Verwendung der habsburgischen Bildnisse unserer Sammlung als Vorlagen für glyptische
Arbeiten zu zeigen. Den Platz zur Linken nimmt das Bildniss des Herzogs Heinrich (vgl. oben Nr. 37), jenen zur Rechten
das des Herzogs Leopold III. ein (auch hier als IV. bezeichnet, vgl. oben Nr. 79); in der Mitte ist der Camee mit dem
Bildnisse Albrecht IV. (vgl. oben Nr. 99) wiedergegeben.

1 Jetzt im Saal XIV, Schrank VII, Nr. 22 ausgestellt; abgebildet in Arneth, Die Ginquecento-Cameen des k. k. Münz-
und Antikencabinets, Wien 1858 (föl.), S. 47, Taf. III.

2 Ebenda, Nr. 23, ausgestellt.
 
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