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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 14.1893

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I. Theil: Abhandlungen
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Schlosser, Julius von: Die Bilderhandschriften Königs Wenzel I.
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https://doi.org/10.11588/diglit.5885#0282
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256

Dr. Julius von Schlosser.

3. Nicolaus de Lyra's Psalterauslegung in der Salzburger Studienbibliothek.1

(Perg., 35: 26 Cm.)

Auf dem Vorderdeckel unter einem Marienglasplättchen: Psalterium Theotunicale mixtim unus
versus in latino, alius Theotunico in nigra cute.

fol. 1. Titelblatt mit der Darstellung des Verfassers, Nicolaus de Lyra.
* Taf. XXIII.

51'. Initiale D: Blinder mit Stock, an die Augen greifend (Dominus
meus illuminatio mea et salus mea, quem timebo? Ps. 26, 1).
80'. Initiale D: Kleine sitzende Figur.
109'. Ganzes Blatt, im Geschmacke der Wenzelsbibel ornamentirt.
Initiale D: Ein Narr in violettem Kleid (dixit insipiens in corde
suo: non est deus. Ps. i3, 1).
i36. Initiale S: König David, die Krone auf dem Haupte, nackt in
aj^H Wasserfluthen stehend; darüber Gottvater (Salvum me fac

deus, quoniam intraverunt aque usque ad animam meam.
fol. i36. Ps. 68, 2).

167. Initiale E: David mit Glockenspiel (Carillon) (sumite psalmum
date tympanum psalterium iocundum cum cythara. Ps. 80, 3).
fol. 193. Initiale C: Geistliche, einen Psalm singend (cantate Domino canticum novum, quia mirabilia
fecit. Ps. 97, 1).

214'. Initiale D: Gottvater und Christus, thronend (dixit Dominus Domino meo: sede a dextris
meis. Ps. 109, 1).

4. Die deutsche Uebersetzung der Paulusbriefe.

(Perg., 34 : 23 Cm.)

fol. 1. Initiale F: Darin Paulus mit Schwert und Buch. Am Rande eine Bademagd mit Quast und
Kübel, auf grünem Grunde stehend. Die Figur war zuerst nackt angelegt.

Die übrigen Initialen, welche sich (wie die Schrift) gegen Ende immer mehr verschlechtern, ent-
halten immer entweder Paulus allein oder in apostolischer Thätigkeit, die Juden und Heiden (mit ver-
schiedenartig geformten spitzen Hüten) lehrend. Als Drölerien fol. 40 ein Greif, fol. 60 eine Art Wiede-
hopf auf Ranken.

5. Die goldene Bulle Karl IV.

(Perg., 42 : 3o Cm.)
Schwarzer Lederband mit eingepressten Adlern und Greifen.

Auf der Vorder- und Rückseite die Devise Friedrich III.: A.E. I.O.V. und die Jahreszahl: 1441
in weisser Oelfarbe.

fol. ü Titelblatt mit dem thronenden Christus. (Taf. XXIV.)

2. Initiale I (zum Beginne der Bulle: In nomine sanctae et individuae trinitatis): Gottvater, im
blauen Mantel, mit Weltkugel, unter gothischem Baldachin.

1 Auf diese Handschrift machte zuerst Hämmerle in den MittheiUmgen des Instituts für österreichische Geschichts-
forschung (Bd. I, S. 309) aufmerksam.
 
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