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Dr. Julius von Schlosser.
vel defectum, sicut biga patitur motum cursus et caricationis et discaricationis, et par boum pa-
titur labores continuos bigam trahendo vacuam vel onerosam.
2. Abtheilung: Die alfonsinischen Sterntafeln.
fol. 34. Titelblatt. König Alfons in der Initiale T mit Quadranten. Er schreibt die Jahreszahl 1392.
(Taf. XXV.)
3g. Aehnliche Darstellung.
Von fol. 83—95 folgt dann eine Art Spiel, die Zukunft zu errathen.1 Das Verfahren ist hiebei
folgendes: der Fragende sucht in den beiden »Tabulae titulorum quaestionum« diejenige Frage, auf
welche er Antwort wünscht. Er erhält hiedurch je zwei Buchstaben, die er in einer der »Tabulae
litterarum« aufsucht. Früher hat er mit Hilfe der Punktirkunst eine Zahl eruirt, die aber neun nicht
übersteigen darf. Mit Hilfe dieser Zahl und der Buch-
staben findet er die Angabe einer Specerei, Blume,
Frucht, eines Baumes, Berges, Flusses, Steines, Krautes,
Fisches,Vogels, den Namen einer Stadt oder eines Qua-
drupeden. In der »Sphaera« dieser Kategorien wird er
an einen bestimmten König (der Türkei, von Spanien,
Indien, Nubien, Cypern, Babylonien, Frankreich,
England, Schottland, Armenien, der Tartarei, von
Sicilien, Kappadozien, Deutschland, Syrien, endlich
an den römischen König) gewiesen, der ihm schliess-
lich die gewünschte Antwort ertheilt.
Von fol. 95 an folgt ein ähnliches Orakelspiel,
um zu erfahren, wer in einem Turnier oder sonstigen
Wettstreit Sieger bleiben werde.
Von fol. 98' folgt dann eine Tabelle der numeri
aurei für das Jahr 13gg, eine Art mappa mundi, ein
Verzeichniss der Fixsterne und am Schlüsse eine kab-
balistische Formel zur Geisterbeschwörung.
Das Königsspiel ist auch mit Miniaturen geschmückt. Vor den »Sphären«-Tafeln findet sich das
Bild der gekrönten Fortuna, das Rad drehend, an dem vier Könige steigen und fallen. Der oben
befindliche und der aufsteigende, beide mit Kronen, halten jeder ein Spruchband: »Regno« und
»Regnabo«; der gefallene und der sinkende: »Regnavi; Sum sine regno.« Die oben genannten Könige
sind dann in Runden thronend dargestellt, theils bejahrt theils jugendlich. Der römische König stellt
offenbar Wenzeln vor.
8. Die Münchener Handschrift des Avennares.
(Perg., 47 : 35 Cm. In drei Columnen geschrieben.)
Der Rückdeckel enthält dasselbe Monogramm wie der Wiener astronomische Codex:
Darunter von derselben Hand (wohl des Besitzers selbst) wie in der genannten Handschrift das Motto:
1 Siehe den Anhang.
König Wenzel.
Dr. Julius von Schlosser.
vel defectum, sicut biga patitur motum cursus et caricationis et discaricationis, et par boum pa-
titur labores continuos bigam trahendo vacuam vel onerosam.
2. Abtheilung: Die alfonsinischen Sterntafeln.
fol. 34. Titelblatt. König Alfons in der Initiale T mit Quadranten. Er schreibt die Jahreszahl 1392.
(Taf. XXV.)
3g. Aehnliche Darstellung.
Von fol. 83—95 folgt dann eine Art Spiel, die Zukunft zu errathen.1 Das Verfahren ist hiebei
folgendes: der Fragende sucht in den beiden »Tabulae titulorum quaestionum« diejenige Frage, auf
welche er Antwort wünscht. Er erhält hiedurch je zwei Buchstaben, die er in einer der »Tabulae
litterarum« aufsucht. Früher hat er mit Hilfe der Punktirkunst eine Zahl eruirt, die aber neun nicht
übersteigen darf. Mit Hilfe dieser Zahl und der Buch-
staben findet er die Angabe einer Specerei, Blume,
Frucht, eines Baumes, Berges, Flusses, Steines, Krautes,
Fisches,Vogels, den Namen einer Stadt oder eines Qua-
drupeden. In der »Sphaera« dieser Kategorien wird er
an einen bestimmten König (der Türkei, von Spanien,
Indien, Nubien, Cypern, Babylonien, Frankreich,
England, Schottland, Armenien, der Tartarei, von
Sicilien, Kappadozien, Deutschland, Syrien, endlich
an den römischen König) gewiesen, der ihm schliess-
lich die gewünschte Antwort ertheilt.
Von fol. 95 an folgt ein ähnliches Orakelspiel,
um zu erfahren, wer in einem Turnier oder sonstigen
Wettstreit Sieger bleiben werde.
Von fol. 98' folgt dann eine Tabelle der numeri
aurei für das Jahr 13gg, eine Art mappa mundi, ein
Verzeichniss der Fixsterne und am Schlüsse eine kab-
balistische Formel zur Geisterbeschwörung.
Das Königsspiel ist auch mit Miniaturen geschmückt. Vor den »Sphären«-Tafeln findet sich das
Bild der gekrönten Fortuna, das Rad drehend, an dem vier Könige steigen und fallen. Der oben
befindliche und der aufsteigende, beide mit Kronen, halten jeder ein Spruchband: »Regno« und
»Regnabo«; der gefallene und der sinkende: »Regnavi; Sum sine regno.« Die oben genannten Könige
sind dann in Runden thronend dargestellt, theils bejahrt theils jugendlich. Der römische König stellt
offenbar Wenzeln vor.
8. Die Münchener Handschrift des Avennares.
(Perg., 47 : 35 Cm. In drei Columnen geschrieben.)
Der Rückdeckel enthält dasselbe Monogramm wie der Wiener astronomische Codex:
Darunter von derselben Hand (wohl des Besitzers selbst) wie in der genannten Handschrift das Motto:
1 Siehe den Anhang.
König Wenzel.