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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 14.1893

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I. Theil: Abhandlungen
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Schlosser, Julius von: Die Bilderhandschriften Königs Wenzel I.
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https://doi.org/10.11588/diglit.5885#0297
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268

Dr. Julius von Schlosser.

Darstellung einer Burg
(Willehalm, fol. 198'.)

Von hier an folgen in kleinen Bildern höchst sonderbare Darstel-
lungen von Constellationen der Sternbilder, darunter besonders merk-
würdig fol. 14' (oben Isis?, darunter eine weibliche Figur, die der Text
folgendermassen erklärt: Sapientes Yndorum aiunt illic ascendere virgi-
nem se in sclamem lintheo involventem induitque pannos antiquos).

fol. 20' und 21. Initialen des 16. Jahrhunderts. Wahrscheinlich fehlten

die ursprünglichen Initialen.
22 ff. Die Planeten in Initialen, fast ganz mit der Wiener Handschrift

übereinstimmend.
27'. König Alfons (?) in Initiale D, deren Füllung rothes Camaieu mit

Greifen und Drachen bildet.
34 ff. Die Sternbilder noch einmal aber im grossen Massstabe (22 :

15 Cm.); darunter merkwürdig fol. 37: der Schnitter (Abbildung

bei L. v. Kobell a. a. O., S. 58) und fol. 3g: Perseus.

g. Der Willehalm von Oranse aus der Ambrasersammlung.

(Perg., 36 : 55 Cm.)

M Lederband des 14. Jahrhunderts mit Messingbeschlägen (Thier-

figuren). Auf einem Pergamentstreifen des Deckels steht in Schrift des
16. Jahrhunderts: History buech Reimen weiss No. 5.

Die für die Costümgeschichte sehr interessanten zahlreichen Bilder
stellen Scenen aus dem Gedichte dar; eine Reihe derselben ist in dem
Buche A. Schultz': Deutsches Leben des 15. Jahrhunderts
in (mässig gelungenen) Farbendrucken veröffentlicht wor-
den.1 Es würde zu weit führen, dieselben hier einzeln zu
. beschreiben; ich hebe im Folgenden nur Einzelnes, nament-
lich die Vorschriften für den Maler am Rande, soweit sie
nicht radirt sind, heraus.

fol. 204. Hic ponas ad materiam regem cum multis militi-
bus coram eo precantibus serviendo et inclinando.
223. Hic ponas solum capitale et inpingas, quod
placet. In der Initiale sind mehrere Personen auf
einem Schiffe dargestellt.
225. (Zu der Darstellung in Initiale D): h. p. unum re-
gem paganorum in medio capitolio et sub eo ali-
quot miseros.

234. Darstellung einer Capelle, interessant durch das
Altarbild: Der Crucifixus zwischen Johannes und
(der nicht sichtbaren, weil vom Pfeiler verborgenen)
Maria.

238. h. p. regem Terramer regio in apparatu in medio
capitalis.

23g. h. p. in medio capitalis Aruhel reginam.
fol. 240. h. p. unum nautam super mare navigantem et Rennewart in littore maris stantem et navis
aciem manu deprehendentem et pingas Rennewart in nigra cappa.

Wochenstube.
(Willehalm, fol. 4o3.)

1 Vgl. auch Waagen's Kunstdenkmäler in Wien, II, S. 356 ff.
 
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