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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 17.1896

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Wurzbach, Alfred von: Das österreichische Wappen in den Stichen des Meisters E. S. vom Jahre 1466
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https://doi.org/10.11588/diglit.5904#0007
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Das österreichische Wappen in den Stichen des Meisters E ■ S • vom Jahre 1466.

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jeden Zweifel erhaben, dass es nur das österreichische Wappen darstellen kann. Dieser Kupferstich
ist aber um so interessanter, da er durch die Anordnung der Zeichnung hinreichend darthut, dass der
Stecher dieses Wappens gewöhnt war, Siegel und Medaillen zu modelliren; denn es trägt zu deutlich
den Charakter eines zur Ausfuhrung in Medaillen- oder Siegelform bestimmten Modells. Dieser höchst
charakteristischen Form begegnen wir in den Stichen des Meisters E-S- zu wiederholten Malen und
sie allein würde schon genügen, den Beweis zu führen, dass dieser Kupferstecher als Siegelstecher
thätig gewesen sein müsse.

Fig. 3.

Nachdem wir aber zweimal den österreichischen Bindenschild constatirt haben, können wir auch
in anderen Fällen schliessen, dass wir das österreichische Wappen vor uns haben, wenn auch der
Bindenschild nicht mit dem Helm und Pfauensto|9 geschmückt erscheint.

3. In dem Kupferstich: »Das Urtheil Salomonis« (Bartsch VI, 6, 7. — Pass. II, 41, 7. — Fig. 2)
sehen wir an dem Thronhimmel drei Wappen: einen Bindenschild, das Wappen mit den Lilien Frank-
reichs und ein Löwenwappen (vielleicht der spanische Löwe?). Es ist wohl nicht statthaft, aus dem
Vorkommen des österreichischen Wappens •— denn nur als solches kann hier der Bindenschild in
Gesellschaft des französischen und spanischen angesehen werden — an dieser Stelle einen Schluss
auf die Heimat des Stechers zu ziehen; aber jedenfalls ist es das dritte Mal, dass wir dem österreichi-
schen Wappen in den Stichen des Meisters E-S - begegnen.

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