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Dr. Friedrich Kenner.
sieht mit vortretender Nase und etwas aufgeworfenen Lippen, in glatter Halskrause, das Kleid ähnlich
wie Nr. i36 aber reicher mit in Gold gestickten Querstreifen auf Brust und Aermeln geziert. Grund
dunkelgrau. — Auf Pappe aufgezogen; darauf der alte Pergamentstreif geklebt mit der Aufschrift: gvido
m.-fig° di | Sigisd° sigre q. — Katalog Nr. 648.
Nach dem Alter des Markgrafen ist das Original in demselben Jahre und von demselben Meister
wie das seines Bruders Carlo (Nr. i38) gemalt.
140. Giordano,
geboren 1555, wie seine Brüder 1593 Reichsfürst, 1608 Ritter des Erlöserordens, gestorben am 15. Jänner 1614
in Cremona. Er war in erster Ehe mit Caterina Manna, in zweiter mit Camilla, Tochter des Niccolö Ponzoni,
vermählt, welche Letztere sich nach seinem Tode in
zweiter Ehe (1617) mit Francesco Gonzaga-Vescovado,
dem Neffen Giordano's, verband und am 22. Jänner 1635
starb. Aus der ersten Ehe gingen ein Sohn (Niccolö) und
drei Töchter, aus der zweiten ein Sohn (Ferdinando) und
eine Tochter hervor.
Goldschrift: GIORDANVS GONZAGA MARCHIO
SIGIS | MVND1 FILIVS. Brustbild links, fast von vorne,
mit braunen Augen, Brauen und der Anflug von
Vollbart lichtbraun, das Haupthaar dunkelbraun,
in breiter glatter Halskrause und lichtkirschrothem
Kleide mit gleichen Knöpfen, über die linke Schulter
und Brust der schwarze Mantel geschlagen. Grund
dunkelbraungrau. — Auf Pappe aufgezogen; dar-
auf der alte Pergamentstreif geklebt mit der Auf-
schrift: giordano m : ßg° ä j Sigisd° sigr.e Q. — Kata-
log Nr. 647.
Der Markgraf ist mit etwa 20 Jahren, also um
1575 aufgenommen. Die Malweise deutet auf den
gleichen Meister wie die beiden vorbesprochenen
Bildnisse seiner Brüder hin.
141. Fulvio,
machte wie seine Brüder 1595 den TUrkenkrieg in Ungarn
mit und lebte dann zurückgezogen auf dem Lande. Bei
jjr. j3g_ einem seiner Paläste erbaute er 1614 in Portiolo ein Ora-
torium für Franziskaner, starb aber vor Vollendung des-
selben 1615. Er war unvermählt geblieben.
Goldschnft: fvLVVIVS GONZAGA MARCHIO SIGIS | MVNDI FILIVS. Brustbild links, fast von vorne,
mit braunen Augen, dunkelbraunem Haupthaare, die starken Brauen und der Anflug von Schnurr-
bart licht, die Nase kurz und breit, das Kinn lang, in glatter Halskrause, rehbraunem Camisol mit
Längsstreifen und Knöpfen in Gold, die Aermel aus lichtblauem Stoffe mit goldenen Querstreifen und
Längsnähten. Grund dunkelbraungrün. — Auf Pappe aufgezogen; darauf der alte Pergamentstreif
mit der Aufschrift: FVLVIO M• Fig°. \ Sigis1} sig'~.e Q. — Katalog Nr. 649.
Man darf die Entstehung des Originales, das neben Nr. 139 zu den besten Arbeiten des oben
(Nr. i36) geschilderten Malers gehört, ebenso wie die der anderen Bildnisse in das Jahr 1575 verlegen.
Da Fulvio seinem Aussehen nach damals 18 Jahre zählte, lässt sich sein Geburtsjahr auf 1557 bestimmen.
Unbestimmt.
Ungenannte Nonne.
142. Ohne Aufschrift. Brustbild links, fast von vorne, mit braunen Augen und Brauen, die Nase
am unteren Ende breit, das Kinn kurz, als Nonne mit weissem, darüber mit schwarzem, am Rande
Dr. Friedrich Kenner.
sieht mit vortretender Nase und etwas aufgeworfenen Lippen, in glatter Halskrause, das Kleid ähnlich
wie Nr. i36 aber reicher mit in Gold gestickten Querstreifen auf Brust und Aermeln geziert. Grund
dunkelgrau. — Auf Pappe aufgezogen; darauf der alte Pergamentstreif geklebt mit der Aufschrift: gvido
m.-fig° di | Sigisd° sigre q. — Katalog Nr. 648.
Nach dem Alter des Markgrafen ist das Original in demselben Jahre und von demselben Meister
wie das seines Bruders Carlo (Nr. i38) gemalt.
140. Giordano,
geboren 1555, wie seine Brüder 1593 Reichsfürst, 1608 Ritter des Erlöserordens, gestorben am 15. Jänner 1614
in Cremona. Er war in erster Ehe mit Caterina Manna, in zweiter mit Camilla, Tochter des Niccolö Ponzoni,
vermählt, welche Letztere sich nach seinem Tode in
zweiter Ehe (1617) mit Francesco Gonzaga-Vescovado,
dem Neffen Giordano's, verband und am 22. Jänner 1635
starb. Aus der ersten Ehe gingen ein Sohn (Niccolö) und
drei Töchter, aus der zweiten ein Sohn (Ferdinando) und
eine Tochter hervor.
Goldschrift: GIORDANVS GONZAGA MARCHIO
SIGIS | MVND1 FILIVS. Brustbild links, fast von vorne,
mit braunen Augen, Brauen und der Anflug von
Vollbart lichtbraun, das Haupthaar dunkelbraun,
in breiter glatter Halskrause und lichtkirschrothem
Kleide mit gleichen Knöpfen, über die linke Schulter
und Brust der schwarze Mantel geschlagen. Grund
dunkelbraungrau. — Auf Pappe aufgezogen; dar-
auf der alte Pergamentstreif geklebt mit der Auf-
schrift: giordano m : ßg° ä j Sigisd° sigr.e Q. — Kata-
log Nr. 647.
Der Markgraf ist mit etwa 20 Jahren, also um
1575 aufgenommen. Die Malweise deutet auf den
gleichen Meister wie die beiden vorbesprochenen
Bildnisse seiner Brüder hin.
141. Fulvio,
machte wie seine Brüder 1595 den TUrkenkrieg in Ungarn
mit und lebte dann zurückgezogen auf dem Lande. Bei
jjr. j3g_ einem seiner Paläste erbaute er 1614 in Portiolo ein Ora-
torium für Franziskaner, starb aber vor Vollendung des-
selben 1615. Er war unvermählt geblieben.
Goldschnft: fvLVVIVS GONZAGA MARCHIO SIGIS | MVNDI FILIVS. Brustbild links, fast von vorne,
mit braunen Augen, dunkelbraunem Haupthaare, die starken Brauen und der Anflug von Schnurr-
bart licht, die Nase kurz und breit, das Kinn lang, in glatter Halskrause, rehbraunem Camisol mit
Längsstreifen und Knöpfen in Gold, die Aermel aus lichtblauem Stoffe mit goldenen Querstreifen und
Längsnähten. Grund dunkelbraungrün. — Auf Pappe aufgezogen; darauf der alte Pergamentstreif
mit der Aufschrift: FVLVIO M• Fig°. \ Sigis1} sig'~.e Q. — Katalog Nr. 649.
Man darf die Entstehung des Originales, das neben Nr. 139 zu den besten Arbeiten des oben
(Nr. i36) geschilderten Malers gehört, ebenso wie die der anderen Bildnisse in das Jahr 1575 verlegen.
Da Fulvio seinem Aussehen nach damals 18 Jahre zählte, lässt sich sein Geburtsjahr auf 1557 bestimmen.
Unbestimmt.
Ungenannte Nonne.
142. Ohne Aufschrift. Brustbild links, fast von vorne, mit braunen Augen und Brauen, die Nase
am unteren Ende breit, das Kinn kurz, als Nonne mit weissem, darüber mit schwarzem, am Rande