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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 17.1896

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List, Camillo: Wiener Goldschmiede und ihre Beziehungen zum kaiserlichen Hofe
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https://doi.org/10.11588/diglit.5904#0330
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3o6

Camillo List. Wiener Goldschmiede und ihre Beziehungen zum kaiserlichen Hofe.

schon am i3. März 1598 der Salzamtmann in Wien den Auftrag bekommen hatte, ihm obige Summe
von seiner Forderung per 989 fi. 32 kr. 1 x/3 /ft in Abschlag zu bringen und auszuzahlen.1

Magnus muss bald darauf gestorben sein; denn schon am 11. Mai 1599 wurden dem Felix Hauser,
ebenfalls einem Wiener Goldschmied, für die nach dem Ableben des Goldschmiedes Magnus Korn-
pluemb von ihm übernommene und vollendete Silberarbeit vom Salzamtmanne in Wien 2g3 fl. 55 kr.
3 den. gezahlt.2

In Wien lebte zur selben Zeit ein Bürger und Leinweber Christoph Kornblum; ob derselbe in
einem Verwandtschaftsverhältnisse zu unseren beiden Meistern gestanden sei, ist nicht zu erweisen.
Derselbe heiratete am 22. November 1579 die Tochter des Pangraz Herzell.3

Diese machte am 20. Februar 1579 ihr Testament, welches am 22. März desselben Jahres eröffnet
wurde. Ihr Gatte hatte ein Haus in der Teinfaltstrasse in Wien.* Aus den Steuerhandlerbüchern der
Stadt (vom Jahre 1582, fol. 73' und 149', und vom Jahre 1584, fol. 67' und 152) geht noch hervor, dass
Christoph im Jahre 1582 mit 33 fl. 5 sch. 18 den. und mit 6 fl., im Jahre 1584 mit 46 fl. 5 sch. 18 den.
und 1 fl. 4 sch. in Steuerrückstand war.

So lückenhaft das Material über die beiden Kornblum auch sein mag, es zeigt doch, dass der An-
theil der Stadt Wien an der Kunst- und Gewerbethätigkeit der Rudoltinischen Periode ein bedeutend
grösserer ist, als man meistens vermuthet, und späteren Zeiten erst wird es bestimmt sein, sich, wenn
sowohl die Kenntniss des urkundlichen Materiales als auch die der noch erhaltenen Monumente eine
umfassendere sein wird, ein klares Bild von der Kunst- und Gewerbethätigkeit des alten Wien zu
machen.

1 Jahrbuch, Bd. XV, Reg. 11699.

2 Jahrbuch, Bd. XV, Reg. 11707.

3 Trauungsbuch der Pfarre St. Stephan vom Jahre 1579: Dominica 24 post pentecosten Christoff Kornbluhm, ein
burger und weber, nimpt Ursulam, Pangraz Herzell seligen nachgelassene tochter, beim Thoma Riedell.

4 Birk, Materialien, in Mittheilungen des Wiener Alterthumsvereins, Bd. X, S. 127, Rubrik 1567—1586, Nr. 540.
Der Besitz dieses Hauses erhellt aus den Stadtbüchern der Jahre 1587, 1594, 1596—1599, i6oi-i6o3 im Wiener Stadtarchive.
 
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