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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 17.1896

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II. Theil: Quellen zur Geschichte der kaiserlichen Haussammlungen und der Kunstbestrebungen des Allerdurchlauchtigsten Erzhauses
DOI Artikel:
Uhlirz, Karl: Urkunden und Regesten aus dem Archive der k. k. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.5904#0636
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Archiv der It. k. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien.

CXXXl

abget und sein stokeh und maisterschaft in der müns
ledig wirdet, als vormaln ist herkomen, so sol unser
munsmaister, wer der jee zu Zeiten ist, denselben stokeh
und maisterschaft nach rat und mit wissen unsers obri-
sten kamrer in Österreich und der maister in der müns
ainem verleichen, der uns, der müns und den haus-
gnassen nutz und füglichen sei. Und sol dann der, dem
der stokeh also wiert verliehen, uns in unser fürstliche
kamer in Österreich ain markh silbers geben, dem
münsmaister, dass er dester fleissiger sei, zwai phunt
Wienner phenning, unserm anbalt in der müns ein
phunt phenning und des abgegangen maisters witiben
und kindern, ist es ain seezstokeh, vierzehen phunt
phening, ist es aber ain schrotstokeh oder ain zain-
stokeh, zwelf phunt phening der vorgenanten müns
an alles verziehen. Und sol dann derselb neu maister,
der den stokeh und maisterschaft also emphecht, von
solher emphachung des stokehs und maisterschaft wegen
niemants mer phlichtig sein ze geben ungeverlich. Er
sol auch nicht phlichtig sein, des abgegangen maisters
witiben und kindern den nuez, so er in dem ersten
halben jar in der müns erarbait und gewint, ze raichen,
als vormaln ist beschehen, wenn wir das in der gegen-
burtigen Ordnung von der obgemelten virzehen oder
zwelif phunt phening wegen, als vor berürt ist, so der
neu maister der witiben und kindern gibt, abnemen.
Was aber all seezmaister, schrotmaister und zainmacher
von irer maisterschaft wegen anderer ir gerechtikait
haben in der müns und von ambts wegen phlichtig sind
zu tun, das nemen wir mit diser unser Ordnung nicht
ab an alles gever. ... — Geben an montag nach sand
Jacobs tag . . .

Abschrift im Eisenbuche, f. i5i.

15193 1443 August 13.

Erwähnt werden der Stadt geschworene Werk-
leute maister Niclas Kessel, der stainmeez, und maister
Wenzlab, der zimerman. — An eritag vor Unser Fraun
tag der schidung.

Orig. Perg.

15194 x443 August ig, Wiener-Neustadt.

König Friedrich III. bestätigt die von den Kauf-
leuten und Krämern vereinbarte Ordnung: Von erst
sullen all kaufleut, die da gen Venedi faren, alle ding,
die da ze wegen sind, mit der wag verkaufen bei dem
phund und hinüber und nichts darhinder, ausgenomen
die guldeinn entl bei dem stuk oder bei dem halben
mark und die praiten guidein porten bei der ein und
papir nach dem risem und hinüber aber nicht darhin-
der ungeverlich. Item alle seideine phenwert, die nach
der ein zu verkaufen sind, sullen die kaufleut verkaufen
nach der ein und hinüber und nicht darhinder. Item
und all andere war, die nicht seidein sind, als harras,
vorstat, bokuschen, leinwat, parchand etc., sullen die
kaufleut verkaufen nach dem stuk und hinüber aber
nicht darhinder ungeverlich. ... — Zu der Neuenstat
an montag nach Unserr Liebn Frauen tag assumpeionis.
.. — Auf der Plica: Commissio domini regis in consilio.

Orig. Perg. mit an der Presset anhangendem kleinem Siegel.

15195 1443 September 3, Wiener-Neustadt.
König Friedrich III. schreibt an Bürgermeister,

Richter und Rath \u Wien:

Als wir unsern getreun Hannsen Scharffenberger,
eurn mitburger zu Wienn, zu unserm anwalt in unserr
muns daselbs zu Wienn aufgenomen haben, ist uns an-
gelangt, wie ir in darumb von dem schatzsteurampt,
daran er etwelange zeit von eurn wegen gesessen ist,
unverschulter Sachen zu entseezen mainet. Also begern
wir an eu mit sunderm vleiss und ernst, dass ir den-
selben unsern anwalt noch hinfür unz auf unser kunft
hinüber gen Wienn an dem obgemelten schatzsteur-
ambt sitzen lasset und in dieweil nicht verkeret. Daran
tut ir uns ain sunder gut gevallen und unser mainung.

— Geben zu der Neunstat an eritag nach sand Gilgen
tag anno domini etc. ... — Commissio propria do-
mini regis.

Orig. Pap. mit jum Verschlusse aufgedrücktem Siegel.

1519(5 1443 December 4, Wien.

Stephan Wirsing, Ritter, die^eit des Rathes der
Stadt ^u Wien, verlegt die von ihm bei St. Kolomann
vor dem Kernerthor gestiftete Messe (wan . . . ich . . .
dabei gemerkt, dass ein caplan ein verdriessen gewunn
und sunderlich im winter hinaus zu geen, dadurch
etwenn ein messe versaumbt möcht werden) von nun
an auf der heiligen Dreir Künig altar in sand Steffans
kirchen hie ze Wienn, wo man den hinseezen wirdet,
dieweil er aber nicht gesaezt ist, auf ainem andern
altar daselbs. Desgleichen sollten ^u dieser Messe über-
tragen und mit Wissen des Kirchenmeisters und des
Chormeisters in dem Sagrer bei St. Stephan aufbewahrt
werden: das guidein messgewand und ain teglichs mess-
gewant von vorstat, der kelich mit seiner zugehörung
und ain neus messpuch, das ich in meiner gewalt hab.

— Zu Wienn an sand Barbaren tag der heiligen junk-
fraun.

Orig. Perg. — Vgl. Reg. iSijC.

15197 1443.

Aus der Rechnung des Pilgrimhauses:

Ausgaben zu dem Baue des Pilgrimhauses:

f. 6g: So hab ich gechauft von maister Erharten,
maier hie, ein häufen stain auch zu dem pau in den
grünt umb 3 €1 60 dn.

/. 70: So hab ich sunder von maister Stephan,
maurer, gechauft:

Von erst 6 gehaut stainein tüer Liesninger stain;
jede umb 9 sh. dn., facit 6 €1 6 sh. dn.

Item dreu gehaute kreuzvenster des weissen stains;
jedes umb i3 sh. dn., facit 4^/7 sh. dn.

Item 7 swäbische venster; jedes umb 4'/2 sh-; facit
3^7 sh. 15 dn.

Item klain gehaut vensterstain zu den dreien
kappvenstern im Ziegeldach umb 6 sh. dn.

Item zwai gehaute krachstaindel zu dem hintern
giepel des stokehs umb 45 dn.

Item 2 rauch stain, daraus man Scheiben zu dem
rauchfanken, krachstaindel zu dem vodern giepel des
stokehs und 3 venster an dasselb giepel gemacht hat,
umb «/a <t( dn.

Item auch von im gechauft sunder ein gehaute
Scheiben zu der stuigen des feurhüter auf den rauch-
fank der kuchen umb 60 dn.

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