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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 17.1896

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II. Theil: Quellen zur Geschichte der kaiserlichen Haussammlungen und der Kunstbestrebungen des Allerdurchlauchtigsten Erzhauses
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Uhlirz, Karl: Urkunden und Regesten aus dem Archive der k. k. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.5904#0736
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Archiv der k. k. Reichshanpt- und Residenzstadt Wien.

Reiche. — Geben in unser stat Innsprugk am ig. tag
des monats januarii. — In dem angeschlossenen Ver-
zeichnisse werden unter Anderem folgende Posten an-
geführt :

Goldspulen zu vier phunten. Port- und neeseiden
bei vier karten und fletseiden bei sechs karten. . . Zendl,
schamlot, taffat, satin, samatin, dobin und arras, jedes
zu zwaien stucken. . . Samat, damast und arlas(7), jet-
lichs bei sechzehen eilen und nit darunder. . . Glas-
scheiben nach und bei ainem ganzen saum. . . Allerlai
klaine gemengte phenwert, als seiden porten und all
andere arbait von seiden, auch piret, Nürnbergische
phenwert, kramerei, simplicia, apotheckerei und der-
gleichen, so man nit alles benennen mag, bei und zu
zwainzig gülden und nicht darunder. . . Gemacht silber-
geschir, vergolt und unvergolt, mag von den auslen-
dischen und fremden kaufleuten kauft und verkauft
werden; aber zerprochen golt und silber weder an
stucken noch sonst sollen die auslendischen kaufleut
nit kaufen, vertreiben noch verfieren, dann solchs in
aines fürsten von Oesterreich münz in Wienn gehört.

Abdruck aus der dem Bürgermeister und Ruthe von Augsburg
übergebenen Originalausfertigung. Acten und Patentsammlung j,
Nr. 3 und 41. Unter den Acten befindet sich auch die Abschrift
einer dem Kaiser Maximilian zugeschriebenen Ordnung ^mischen
den einheimischen und ausländischen Kaufleuten ^u Wien, ddo. Brüssel
i3. September anno etc. im 53., unserer Reiche im 28., in der es
heisst:

Bart und neeseiden vier karten, flechtseiden sechs karten. . .
Samat, damaschk, attlas, dhain stugk liinder sechzehen oder siben-
zehen eilen. Zendl, schamlot, taffat, seidn, samatin, tobin, harras,
jedes under vier stuken nicht. . . Es sol dhainer weder gold noch
Silber kaufen noch aus dem land füren sonder sollis in unserr miins
beleiben lassen oder unsern hausgenossen daselbst zustellen, soferr
sein der münsmaistcr nicht notturftig ist, auch dhainer in den her-
berigen wechsl treiben, dan was er für sich selbst sein aigen person
annimbt. — Commissio domini imperatoris propria. Vinsterwalder.

15602 i5r5 Mai 26, Wien.

Oswald Kuenberger, Bürger zu Wien, verkauft
mit Händen des Münzmeisters in Oesterreich und
Bürgers zu Wien Wolfgang Liephart die von seinem
seligen Vater Jacob Kienberger an ihn gekommene
Wechselbank oben am Ort, als man bei weilent Hain-
reichs Schiesser, zingiesser seligen, haus an die Prant-
stat geet, an den Bürger Hanns Tumbshirrn und
dessen Erben. — Besiegelt von dem Münzmeister und
dem Bürger Hanns Frank. — Zu Wienn an sambstag
nach sand Urbans tag.

Orig. Pap. mit dem an der Presset anhangenden Siegel des
Münpneisters, grünes Wachs in ungefärbter Schüssel.

15603 i5i5 Juni 2.

Des sambstags nach den heiligen Phingsfeirtagen
beweisen vor dem Rathe Hanns Tscherte, des Rathes,
und der Bürger Christoph Gumpinger das Geschäft des
Jeronimus Turner.

Acten.

15604 iSi5 October 12, Wien.

Aus dem Geschäfte des Glasers und Bürgers Wil-
helm Gothmann: Von ersten so bevilh ich . ., dass
man meinen leib zu sand Steffans tumkirchen hie auf
den freithof bei dem bredigstuel under dem kreuz oder
crueifix, das ich hab machen lassen und daselbs hin-
setzen, erberlich zu der erden bestatt. . . Aus 1400 Gul-
den, über die er in einem Processe steht, vermacht er
für den Fall, als sie ihm oder seinen Erben zuge-
sprochen werden, zum Baue von St. Stephan 100 Gulden
rhein., der Universität zum Baue der St. Sebastians-
kirche vor dem Stubenthor So Gulden, den Predigern zu
ainem cancell oder sacramenthaus in ihrer Kirche So Gul-
den. Dem Kaiser hat er in der Burg zu Neustadt um
y8o Gulden rhein. Arbeit gemacht. Sein Haus, am eck
unden gegen sant Larenz über neben Goltperg gelegen,
und seine fahrende Habe vermacht er seinen Söhnen
Wilhalm und Hennslein. — Beschehen zu Wienn an
freitag sand Kolmans abent.

Vor dem Rathe bewiesen wurde das Testament
im Jahre i5jg des pfinztags nach Unser Lieben Frauen
tag irer geburd (g. September). Der darüber angefer-
tigten Abschrift aus dem Stadtbuche liegen bei ein Ver-
zeichnis der fahrenden Habe vom 8. November i5ig,
das nichts für unseren Zweck Bemerkenswerthes ent-
hält, und ein ^veites Verzeichnis vom ig. December
i5ig, in welchem der Schätzwerth der einzelnen Gegen-
stände (das Werkzeug war von einem Maler geschätzt
worden) beigesetzt ist. Aus diesem theile ich folgende
Ansätze mit: mer ain gemalts tuech der passion am
Palmtag, darfür4 sh. dn. .. 200 venedigisch glasscheuben
umb 7 sh. 10 dn. . . ain alte truchen mit malerbrieflein,
verpetschaft, item drei sidltruchen, darfur 12 sh. dn. . .
Item allerlai werchzeug, das ainem glaser zugehört, ist
alles zusamen geschetzt umb 3 €1 dn.

Acten.

1.5605 1S16 Februar 2g, Wien.

Margreth, weiland Hannsen Kaschauer, des Malers,
Bürgers zu Wien seligen, Witwe, bekennt für sich und
ihre Kinder Christoph und Margarethe, dass sie mit
Händen des Bürgermeisters Hanns Süess und des Rathes
der Stadt Wien ein Haus, an dem alten Kolmargkt zwi-
schen Veiten Geitringer und Andren Kollinger, des zäm-
strigker, heusern gelegen, um eine Summe Geldes dem
edeln hochgelehrten Herrn Philipp Altinger, Doctor
der Rechte, kaiserlichen Kammerprocuratoren, Fiscal
und Bürger zu Wien, verkauft habe. — Besiegelt mit
dem Stadtgrundsiegel und von den Bürgern Heinrich
Frank und Thoman Wisinger. — Zu Wienn an freitag
nach dem suntag Oculi in der vasten.

Orig. Perg.; die Siegel fehlen. — In einer ^weiten Urkunde
vom selben Tage verkauft sie an Dr. Altinger ain halbs haus, ge-
legen am alten Kolmarkt, des gegentail Andre Schimplier innhat.

15606 i5r6 März 6> wien-

Paulus Rogkner, Dechant, und das Capitel des
St. Stephansdomstiftes zu Wien zeigen dem Bürger-
 
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