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Alois Trost. Moritz von Schwind und das Wiener Opernhaus.
Jeder wird sich freuen, eine glanzvolle Mahnung daran zu finden, dass ein Kaiser den Platz,
auf dem das Theater steht, den Türken abgerungen, ein Kaiser1 ihn einem Epoche machen-
den der Kunst gewidmeten Prachtgebäude angewiesen hat.
Im Couloir ist Raum für einen zweiten, ungleich bescheideneren, aber gerechten
Act der Pietät. Das Gedächtnis von Sängern wie Vogl, von Sängerinnen wie Milder, von
Tänzerinnen wie Fanny Elssler — für Zukünftige Raum lassend — in einem einfachen
Medaillon von Erz oder Sgraffit der Nachwelt aufzubewahren, wäre ein gerechter Lohn für
die, so einer vergänglichen aber mächtigen Kunst ihre Kräfte gewidmet haben, ein auf-
munternder Sporn für solche, die eine gleiche Auszeichnung anzustreben Kraft und Muth
in sich fühlen.
Moritz v. Schwind.
1 Die Wiederholung der Worte »ein Kaiser« ist ein Ergänzungsversuch des Herausgebers.
Alois Trost. Moritz von Schwind und das Wiener Opernhaus.
Jeder wird sich freuen, eine glanzvolle Mahnung daran zu finden, dass ein Kaiser den Platz,
auf dem das Theater steht, den Türken abgerungen, ein Kaiser1 ihn einem Epoche machen-
den der Kunst gewidmeten Prachtgebäude angewiesen hat.
Im Couloir ist Raum für einen zweiten, ungleich bescheideneren, aber gerechten
Act der Pietät. Das Gedächtnis von Sängern wie Vogl, von Sängerinnen wie Milder, von
Tänzerinnen wie Fanny Elssler — für Zukünftige Raum lassend — in einem einfachen
Medaillon von Erz oder Sgraffit der Nachwelt aufzubewahren, wäre ein gerechter Lohn für
die, so einer vergänglichen aber mächtigen Kunst ihre Kräfte gewidmet haben, ein auf-
munternder Sporn für solche, die eine gleiche Auszeichnung anzustreben Kraft und Muth
in sich fühlen.
Moritz v. Schwind.
1 Die Wiederholung der Worte »ein Kaiser« ist ein Ergänzungsversuch des Herausgebers.