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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Editor]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 23.1902

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I. Theil: Abhandlungen
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Egger, Hermann: Entwürfe Baldassare Peruzzis für den Einzug Karls V. in Rom: Eine Studie zur Frage über die Echtheit des sienesischen Skizzenbuches
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https://doi.org/10.11588/diglit.5950#0027
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Entwürfe Ualdassare Peruzzis für den Einzug Karls V. in Rom.

2 I

Plinthe; sie ruht hauptsächlich auf dem rechten Knie, der herabgerutschtc Chiton liisst Brust und
Schultern frei.1

Fol. 5V — a) Stier en face, in drohender Stellung (A).

b) Stehender Putto (Giovannino?), sich mit der Rechten auf ein Fähnchen stützend,
während die Linke in die Seite gestemmt ist (A).

c) Ueberlistung des Argos durch Hermes (A).

Rechts im Vordergrunde lehnt sich Hermes mit Caduceus und Harpe an einen Felsen und
schläfert durch das Blasen der Syrinx den links gelagerten Argos ein, welcher die im Hintergrunde
neben einem Baume befindliche Kuh Jo bewachte. Karl Robert hält, einer liebenswürdigen Mittheilung
zufolge, sowohl die Darstellung von fol.5' als auch die ähnliche der Stosch'schen Glaspaste (Mon.dell'
Inst. II, 59) 9) unci Overbeck, Atlas, Zeus V, 9) für modern, besonders infolge der durchaus unantiken
Gewandung des Hermes und der Bildung Jos als Kuh.

Fig. 17. M. v. Heemskerck I, fol. 47 (60).

Fig. 18. Taccuino di B.Pcruzzi, fol. 5.

Fol. 6 — a) Karyatide mit rechtem Standbein (A).

Leider so flüchtig gezeichnet, dass eine Identificierung mit einer der bekannten romischen Re-
pliken sehr gewagt wäre; am ähnlichsten der des Braccio nuovo (Clarac III, 445, 814 C). Auffallend
er Umstand, dass die Zöpfe nach rückwärts, nicht nach vorwärts hangend gezeichnet sind.
b) Weiblicher Torso, einzige Rötheizeichnung des Anonymus A.
Mit der Linken den von den Schultern herabgleitenden Mantel zusammenhaltend. Das Fehlen
des Kopfes und des rechten Armes spricht für einen antiken Torso; doch ist die Wiedergabe leider so
mangelhaft, dass ein Rückschluss auf ein bestimmtes Original unstatthaft wäre.
Fol. 61 a) Von den Dioskuren vom Monte Cavallo (A).

et) Kopf des Pferdes vom »Opus Fidiae«.
ß) Rechtes Vorderbein des Pferdes vom »Opus Praxitelis«.
für dieses, wie für das folgende Blatt (fol. 7) so ziemlich derselbe Standpunkt gewählt, den
Maiten van Heemskerck für die in der Dresdener Kupferstichsammlung befindliche Federzeichnung2
inne hatte. Mit dem Abbruche der Gruppe im Jahre 1589 ist daher für diese beiden Blätter ein terminus
ante quem gegeben.

1 vRl. Ad. Michaelis, Jahrbuch d. k. deutschen arch. Inst. 1891, S. 147, und 1893, S. 126.

2 Höm. Mitth. 1898, Taf. VIII.
 
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