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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Editor]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 23.1902

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I. Theil: Abhandlungen
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Egger, Hermann: Entwürfe Baldassare Peruzzis für den Einzug Karls V. in Rom: Eine Studie zur Frage über die Echtheit des sienesischen Skizzenbuches
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https://doi.org/10.11588/diglit.5950#0028
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22

Hermann Egger.

b) Herme mit unten sehr spitz zulaufendem Schaft (A).

Der Kopf mit einem Gewandstück umhüllt, das, unter dem Kinn zusammengebunden, vorne in
zwei Zipfel herabfällt.

c) Zwei Villanen (B) (vgl. den Stich des Ag. Veneziano, B. XIV, 33).

Fol. 7. — Vom »Opus Fidiae« von Monte Cavallo (A).

a) Das Pferd mit unrichtig ergänztem linken Vorderbeine; die beiden Hinterbeine durch eine Linie
plötzlich abgeschnitten, welche nichts anderes bedeuten kann als die obere Kante des Mauerwerkes jenes
Hauses, welches zwischen die beiden Basen der Dioskuren hineingebaut war.1 Der nahe Standpunkt
des Anonymus A infolge der Beengung des Platzes2 besonders in dieser Zeichnung deutlich ersichtlich.

b) Kopf des Dioskuren im Profil.

Fol. 7V — a) Sogenannte Ariadne der k. Antikensammlung in Dresden n. 386 (Becker, Augusteum I,
Taf. 17, und Hettner, Bildwerke, S. 87) in Vorder- und Seitenansicht (A).
Sowohl durch den Stich des J. B. de Cavaleriis (I II, 50 »in hortis Car. Ferrariae«) als auch
durch die Zeichnung (infolge der Unsicherheit der Strichführung) die vom Anonymus A ergänzten
Partien ersichtlich: Kopf, rechter Arm und linke Hand. Da diese Dresdner Figur aus dem Palazzo Chigi-
Odescalchi stammt, so ist sie bei der Zerstreuung der ferraresischen Antiken auf dem Quirinal (behufs
Erbauung des Quirinalpalastes) mittelbar oder unmittelbar in chigischen Besitz gelangt.3
b) Löwenkopf en face, Kopf und Vorderbeine eines Elephanten im Profil (B).

Fol. 8 — a) Ein Greis mit mächtigem Barte wendet seinen beinahe kahlen Kopf in lebhaftem Aus-
drucke des Erstaunens nach links; die Rechte vorgestreckt (A).

b) Ein Stachelschwein, Naturstudie (A).

c) Jupiter und zwei weibliche Gestalten; die linke im Typus der vaticanischen Poly-
hymnia (A) (Fig. 19).

Fig. 19. Taccuino di B. Peruzzi, fol. 8. Fig. 20. Agostino Veneziano, Der Mann mit dem Lorbee.zweig.

1 Vgl. die citierte Zeichnung des Marten van Hecmskcrck und den Stich des Ant. Salamanca in Ant. Lafreris Speculum
Rom. magnif.

2 Ad. Michaelis, Rom. Mitth. 1898, S. 267.

3 Ich habe für diese Mittheilung Herrn Professor Adolf Michaelis in Strassburg meinen ergebensten Dank aus-
zusprechen.
 
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