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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 23.1902

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I. Theil: Abhandlungen
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Egger, Hermann: Entwürfe Baldassare Peruzzis für den Einzug Karls V. in Rom: Eine Studie zur Frage über die Echtheit des sienesischen Skizzenbuches
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https://doi.org/10.11588/diglit.5950#0031
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Entwürfe Baldassare Peruzzis für den Einzug Karls V. in Rom. 2 5

Fol. i3T — Cardinalswappen (A).

Ein ovaler Fruchtkranz, in dessen Mitte sich unter einem Cardinalshute und dessen verschlungenen
Schnüren das nicht weiter gekennzeichnete Wappen befindet, wird mittelst eines Ringes von einem
Löwenkopfe gehalten; erwähnenswert der Umstand, dass das Wappenschild noch in ganz quattro-
centistischer Formgebung gehalten ist und ebenso sich sowohl am Altar der Piccolomini als auch am
Eingänge zur Libreria vorfindet. Das Ganze für ein rechteckiges Feld entworfen und in den Schatten-
partien leicht laviert.

Fol. 14 — a) Drei Detailstudien zur Muskulatur des Pferdes (A).

b) Die sitzende Wahrheit mit dem ihr den Spiegel der Selbsterkenntnis vorhaltenden
Putto aus dem Fresco der drei Tugenden in der Stanza della Segnatura (A).

Darunter obiger Putto in grösserem Maassstabe wiederholt; die Wahrheit jedoch nur mit einem
Gesichte und wahrscheinlich gar nicht nach dem vaticanischen Originale sondern nach dem Stiche des
Agostino Veneziano (Bartsch n. 357) gezeichnet.

Fol. 14' — Leer, doch sind auch hier wieder die Spuren eines einst aufgeklebten Blattes noch

erkennbar.
Fol. i5 _ Nische (A).

Halbrunde Nische mit drei rechteckigen Oeffnungen, welche den Ausblick in eine Landschaft mit
Gebüschen und Bäumen im Vordergrunde gewähren; rings herumlaufend eine Steinbank. In der ab-
schliessenden Halbkugel entspringen aus vier bauchigen Vasen Fruchtkränze, die gegen ein Fächer-
rnament im Scheitel emporsteigen. Archivolte und Kämpfergesims sind mit Hilfe von Zirkel und
Lineal ausgezogen, die Profile dann ziemlich verständnislos mit freier Hand eingezeichnet; einzelne
Schattenpartien leicht laviert.

Fol. 15» — Leer, jedoch wieder die Kleisterspuren eines einst aufgeklebten Blattes wie auf fol. I4V.
Fol. 16 __ Zwei Opferstiere (A).

Nach rechts schreitend, der rückwärtige mit einer vitta um den Hals geschmückt; Federzeichnung,
m den Schatten laviert, nach einem antiken Relief (Opferscene).
0 • l6v Der Pädagoge aus der Niobegruppe (A).

Linke Seitenansicht, in den Schatten mit einem warmen Sepiatone übergangen; linker Arm
ganzt. Im Frühling 1583 ausgegraben, bis 1775 in der Villa Medici auf dem Monte Pincio. J. B. de
avaleriis III ty, I0 »vir Niobes«; Cambridge fol. 51; Clarac IV, 586, 1270; Starke, Niobe, S. 236ff.;
Uffizi, n. 258.

Fol

' ^ Der Pädagoge der Niobegruppe (A).
in .V°rderans'cnt> dieselbe Behandlung und Farbe wie auf fol. 16'; auch hier hat der Anonymus A
Abst '"d" fÜ1" llln S° cllarakteristischen Manier die Stellung der Brustwarzen (übrigens mit zu grossem

s an e) durch Ringelchen gekennzeichnet. Die Arme deutlich fehlend, Hals und Kinn ergänzt.
FoL *7' - «jFries (A).

eine p.Iagment eines Frieses, in welchem zwischen Weinranken ein jugendlicher Satyr, ein Vogel und
1 se s'cn herumtummeln; stellenweise laviert.

b) Wortlaut der Grabschrift Raffaello Sanzios im Pantheon1 (A).
Auch hier beweisen sowohl die Gedankenstriche nach den einzelnen Absätzen als auch die ganze
'edergabe, dass die Abschrift an Ort und Stelle erfolgte, wobei der Anonymus A sich folgende Un-
lc t'gkeiten zu Schulden kommen liess: rafael [raphael], ioan [ioann], urbinat [urbinati], pitori [pictori],
lrnagineiS [imagines], pont [pontt], piturae [picturae]. integr [integer] und rerom [rerum].
0 . 18 aj Studie zur architektonischen Umrahmung eines rechteckigen Feldes; eine weibliche
Herme trägt das abschliessende Gebälk (A).

G- Eroli, a. a. O., p. 43c.
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