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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Editor]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 23.1902

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I. Theil: Abhandlungen
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Egger, Hermann: Entwürfe Baldassare Peruzzis für den Einzug Karls V. in Rom: Eine Studie zur Frage über die Echtheit des sienesischen Skizzenbuches
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https://doi.org/10.11588/diglit.5950#0044
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38

Hermann Egger.

Fol. 3g — Grundriss und perspectivischer Aufriss eines Triumphbogens (A) (Fig. 3).

Copie nach einem Entwürfe ß. Peruzzis anlässlich des Einzuges Karls V. (vgl. oben, S. 4).

Fol. 39' — a) Sockel der in mehreren Repliken erhaltenen dreiseitigen Ära, auf welcher Putti die
Waffen des Mars tragen (B).
Geflügelte Sphinx mit ergänztem Kopf, von der sich ein Rankenornament gegen eine Palmette
hin entwickelt. Am bekanntesten das Exemplar im Louvre n. i32 (Bouillon, Mus. des Ant. III, 65, und
Clarac II, i3o, 81); weitere (Mus. Kircher. etc.) bei Fröhner (n. i32, Anm. 1) angeführt. Cod. Escor. 28,
II, 12, fol. 38; Cod. Pighianus fol. 3g: »Cardinalis de la Valle in horto«.

b) Feldzeichen der dritten prätorianischen Cohorte vom Grabsteine des M. Pompeius
Asper1 (B).

Das linke der beiden zur Seite der Inschrift (Corp. Inscript. Lat. XIV, 2523) befindlichen F"eld-
zeichen, da im Skizzenbuche die zwischen den beiden oberen Medaillons (mit dem Adler und dem
Brustbilde des Kaisers) gezeichnete Nike ihre Arme über den Kopf erhoben hält, offenbar im Gestus des
Tragens, der am Originale nur an dem linken Feldzeichen vorkommt, während an dem rechten die
Nike ein Füllhorn trägt.2

c) Weibliche Gewandfigur mit bewegtem Haar schreitet, von zwei Putti mit Fackeln (?)
begleitet, nach links; im Hintergrund eine Nischenarchitektur sehr flüchtig angedeutet (A).

Fol. 40 — Grundriss und perspectivischer Aufriss eines Triumphbogens (A) (Fig. 4).

Copie nach einem Entwürfe B. Peruzzis anlässlich des Einzuges Karls V.; das Mittelfeld der Attica
als Inschriftsfläche mit »epitafio« gekennzeichnet (vgl. oben, S. 5).

Fol. 40T — a) Grottesken (A).

Ein Satyr hält zwei auf einem Sockel stehenden Gänsen eine Schüssel entgegen; mit Sepia
laviert.

b) Attica mit Reliefs (A).
Die zwischen zwei Vorsprüngen einer Attica befindliche Fläche ist in drei rechteckige Felder
getheilt, von denen das mittlere eine sitzende Caritas mit zwei Putti, die beiden schmäleren (links und
rechts) je eine stehende Figur, eine Fides und eine Spes, im Relief zeigen; die Schattenpartien mit
Sepia übergangen.

Fol. 41 — Sarkophag (A).

Entwurf zu einem Sarkophag mit concavem Deckel, welcher an der Oberfläche in verschiedene
Felder eingetheilt ist; vier Löwenklauen halten den an den Ecken von Akanthusblättern eingefassten
Leib, dessen Vorderseite einen von zwei Genien gehaltenen Kranz zwischen zwei rechteckigen Relief-
feldern zeigt. Angabe der Schatten mit Sepia.

Fol. 41" — a) Vier Studien über römisches Mauerwerk (A).

a) Opus reticulatum mit Quaderverband an den Ecken; ß) Gussmauer, verblendet mit dreieckigen
Blendziegeln und durchschossen von einzelnen Quadern als Binder; 7) Säulenschaft mit drei Quader-
schichten, in denen jeder zweite von den radial zugespitzten und verklammerten Quadern als Binder
tiefer in den hohlen Kern eingreift; letzterer mit Gussmauerwerk hinterfüllt; ä) opus incertum mit
Behandlung einer Ecke.

b) Sockelgesims mit Profil (B).

c) Candelaberschaft, geschmückt mit langgestreckten Schuppen (B).

Weiter befinden sich auf dieser Seite, wahrscheinlich erst von Abbate G. Ciaccheri aufgeklebt,
zwei Zeichnungen von fremder Hand: a) eine Studie zu einer Decke mit Masken, Festons und einem
Mittelfelde mit einem Reiterkampfe auf bräunlichem Papier; ß) eine plumpe Nachzeichnung des

1 Vgl. fol. 33.

2 In dem Stich von Ant. Lafreri wie auch bei Zoega unrichtig wiedergegeben; am Originale auch gegenwärtig das
linke Feldzeichen das besser erhaltene.
 
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