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W. von Seidlitz.
nardo zugeschriebenen Zeichnungen im Zusammenhange und möglichst erschöpfend daraufhin zu
prüfen, welche von ihnen sonst noch Preda angehören könnten oder gar, nach der Ubereinstimmung
mit den als sein Eigentum festgestellten, ihm angehören müssen.
In dem Vorhergehenden sind bereits genannt worden: der junge Massimiliano in der Ambro-
siana (16), die Madonnenzeichnung im Britischen Museum, Braun 45 (17), und der kleine Francesco nebst
dem Madonnenkopf in der Ambrosiana (21). Weiterhin erwähnt Morelli in der ersten Ausgabe seines
Werkes unter Preda (S. 456, Anm.): die von Cavalli herrührende Zeichnung in Venedig (40) und zwei
Bildnisse in den Uffizien (64, 63), wovon je-
doch nur das eine Verwandtschaft mit Preda
zeigt. Dann in der Galerie Borghese (1890,
S. 250) unter Gonti: den männlichen Kopf
im Louvre in Dreiviertelansicht, Silberstift-
zeichnung, Braun 169 (41); den Kopf eines
alten Mannes im Britischen Museum, Vol. 36,
P. p. r, 35 (44); den «herrlichen» männlichen
Kopf der Sammlung Malcolm Nr. 39, Silber-
stiftzeichnung (92) und den weiblichen Kopf
mit aufgelösten Haaren im Christ Church
College zu Oxford (60), der jedoch Bol-
traffio näher steht. Ebendort unter seinem
dritten, unbekannten Meister (S. 235, Anm.)
fragweise einige Zeichnungen, von denen er
die Silberstiftzeichnung mit dem weiblichen
Kopf in den Uffizien, Braun 436 (48), den
Frauenkopf mit Perlenschnur um den Hals in
der Ambrosiana, Braun 33 (49), und den
Jünglingskopf in Weimar, Braun 149 (67),
nennt, die alle die Merkmale Predas an
sich tragen. — Herbert Cook führte nur
im allgemeinen «eine große Zahl von
Zeichnungen», die unter Leonardos Na-
men gehen, als Preda gehörend an. Mala-
Fig. 11. Frauenkopf. guzzi-Valeri endlich schrieb seinem «Maestro
Windsor Nr. 53. della Pala Sforzesca» weiterhin vermutungs-
weise, doch ganz aufs Geratewohl, die fol-
genden Blätter zu: in der Ambrosiana, Beltrami (Dis. di Leon. 1904) Nr. 11 (54), 12 (42) und 26 (71),
wovon letzteres ihm sicherlich nicht angehört; ferner in Windsor einen Greisenkopf (70), der nur
eine Nachahmung ist; im Britischen Museum einen Greisenkopf im Profil (45), wonach er ihm übrigens
auch den entsprechenden Kopf in der Ambrosiana, Beltrami 8 (46), hätte zuschreiben müssen; im
Louvre ein Blatt mit einem weiblichen Kopf und einem Jünglingsprofil (58), der aber Boltraffio näher
steht, und das große Christkind bei Bonnat (72), das von Cesare da Sesto ist.
Den schönen Kopf eines älteren, zweidrittel nach rechts gewendeten bartlosen Mannes mit Locken-
haar, Silberstiftzeichnung im Louvre, Braun 169 (41),1 hat Morelli offenbar nach der Zeichnung des
jungen Massimiliano (16) bestimmt; wie diese, stammt sie aus der Zeit, da die Pala Sforzesca entstand.
steht im engsten Zusammenhange mit der großen Madonnazeichnung bei Bonnat (Abbildung bei Müntz, Leonardo, p. 73) und
besonders dem Karton derselben Sammlung (Christuskind, Abbildung bei Müntz Nr. 25 zu p. 454), welcher wiederum einer
schönen, offenbar von Sesto stammenden Zeichnung im Louvre (das Christuskind, mit emporgezogenem linken Bein, nach
rechts gewendet sitzend, wobei die Rechte der Mutter, die es stützt, mit gezeichnet ist) nahe verwandt ist.
1 (41) Siehe Fig. 7.
W. von Seidlitz.
nardo zugeschriebenen Zeichnungen im Zusammenhange und möglichst erschöpfend daraufhin zu
prüfen, welche von ihnen sonst noch Preda angehören könnten oder gar, nach der Ubereinstimmung
mit den als sein Eigentum festgestellten, ihm angehören müssen.
In dem Vorhergehenden sind bereits genannt worden: der junge Massimiliano in der Ambro-
siana (16), die Madonnenzeichnung im Britischen Museum, Braun 45 (17), und der kleine Francesco nebst
dem Madonnenkopf in der Ambrosiana (21). Weiterhin erwähnt Morelli in der ersten Ausgabe seines
Werkes unter Preda (S. 456, Anm.): die von Cavalli herrührende Zeichnung in Venedig (40) und zwei
Bildnisse in den Uffizien (64, 63), wovon je-
doch nur das eine Verwandtschaft mit Preda
zeigt. Dann in der Galerie Borghese (1890,
S. 250) unter Gonti: den männlichen Kopf
im Louvre in Dreiviertelansicht, Silberstift-
zeichnung, Braun 169 (41); den Kopf eines
alten Mannes im Britischen Museum, Vol. 36,
P. p. r, 35 (44); den «herrlichen» männlichen
Kopf der Sammlung Malcolm Nr. 39, Silber-
stiftzeichnung (92) und den weiblichen Kopf
mit aufgelösten Haaren im Christ Church
College zu Oxford (60), der jedoch Bol-
traffio näher steht. Ebendort unter seinem
dritten, unbekannten Meister (S. 235, Anm.)
fragweise einige Zeichnungen, von denen er
die Silberstiftzeichnung mit dem weiblichen
Kopf in den Uffizien, Braun 436 (48), den
Frauenkopf mit Perlenschnur um den Hals in
der Ambrosiana, Braun 33 (49), und den
Jünglingskopf in Weimar, Braun 149 (67),
nennt, die alle die Merkmale Predas an
sich tragen. — Herbert Cook führte nur
im allgemeinen «eine große Zahl von
Zeichnungen», die unter Leonardos Na-
men gehen, als Preda gehörend an. Mala-
Fig. 11. Frauenkopf. guzzi-Valeri endlich schrieb seinem «Maestro
Windsor Nr. 53. della Pala Sforzesca» weiterhin vermutungs-
weise, doch ganz aufs Geratewohl, die fol-
genden Blätter zu: in der Ambrosiana, Beltrami (Dis. di Leon. 1904) Nr. 11 (54), 12 (42) und 26 (71),
wovon letzteres ihm sicherlich nicht angehört; ferner in Windsor einen Greisenkopf (70), der nur
eine Nachahmung ist; im Britischen Museum einen Greisenkopf im Profil (45), wonach er ihm übrigens
auch den entsprechenden Kopf in der Ambrosiana, Beltrami 8 (46), hätte zuschreiben müssen; im
Louvre ein Blatt mit einem weiblichen Kopf und einem Jünglingsprofil (58), der aber Boltraffio näher
steht, und das große Christkind bei Bonnat (72), das von Cesare da Sesto ist.
Den schönen Kopf eines älteren, zweidrittel nach rechts gewendeten bartlosen Mannes mit Locken-
haar, Silberstiftzeichnung im Louvre, Braun 169 (41),1 hat Morelli offenbar nach der Zeichnung des
jungen Massimiliano (16) bestimmt; wie diese, stammt sie aus der Zeit, da die Pala Sforzesca entstand.
steht im engsten Zusammenhange mit der großen Madonnazeichnung bei Bonnat (Abbildung bei Müntz, Leonardo, p. 73) und
besonders dem Karton derselben Sammlung (Christuskind, Abbildung bei Müntz Nr. 25 zu p. 454), welcher wiederum einer
schönen, offenbar von Sesto stammenden Zeichnung im Louvre (das Christuskind, mit emporgezogenem linken Bein, nach
rechts gewendet sitzend, wobei die Rechte der Mutter, die es stützt, mit gezeichnet ist) nahe verwandt ist.
1 (41) Siehe Fig. 7.