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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 26.1906/​1907

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II. Theil: Quellen zur Geschichte der kaiserlichen Haussammlungen und der Kunstbestrebungen des Allerdurchlauchtigsten Erzhauses
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Köhler, Wilhelm: Aktenstücke zur Geschichte der Wiener Kunstkammer in der herzoglichen Bibliothek zu Wolfenbüttel
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https://doi.org/10.11588/diglit.5946#0441
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II

Geschichte der Wiener Kunstkammer.

N° i. Allerlei alte des hochlöblichen hauss Öster-
reich kleinodien, darondert auch keiserliche cron,
scepter, apfel, halspander, schwert und dergleichen
begriffen.

N° 2. Allerlei ledige und eingefaste stein.

N° 3. Allerlei pessward, einhorn, terra sigilata,
ambra, pastilien, spanischen rauch und dergleichen.

N° 4(a). Allerlei konstreiche medeyenvon gamain,
aggata, jaspis und sombsten konstreich geschnitne
stickhel von allerlei stein.

N°4(b). Allerlei kleinoter und federbuschen.

N° 5. Allerlei kettener mit und ohne stein, daronter
auch die halspant begriffen.

N° 6. Allerlei huetschnur, armbander und aufsaz.

N° 7. Allerlei christal, toppasius, aggata, jaspis,
lapus lazari, elitroph, renoccro, ambra und dergleichen
drinkhgeschür auch allerlei porzolon und helfenbein.

N° 8. Allerlei gold.

N° 9. Allerlei gemachtes und bruchsilber.

N° 10. Allerlei conterfethbixen und schachtlen.

N° 11. Allerlei berl und dergleichen.

N° 12. Allerlei schreibdisch, Schreibzeug, appo-
degen und dergleichen spiegl.

N° i3. Allerlei ringen.

N° 14 und 15 (a). Allerlei rossen.

N° 15 und 14 (b). Allerlei knöpf.

N° 16. Allerlei rosarium, betten und andere re-
liquien.

N° 17. Allerlei messerstüzzel.
N° 18. Schreibtaffel und biechl.
N° ig. Allerlei ragersboschen und paradeisvögel.
N° 20. Allerlei uhren, compass und matomatische
instrument.

N° 21. Allerlei türkhische und indianische Sachen.

N° 22. Allerlei sattel, rosszeug, sabel, pallasch,
rapier, dolchen, Schwerter, Stecher, hirschfanger,
messer, pusikhan.

N° 23. Allerlei zaphra und andere rossdeckhen.

N° 24. Allerlei gold-, silberstuckh, atless, samet,
seiden, tuech und dergleichen.

N° 25. Allerlei stäb und rohr von indianischen und
anderm holz.

N° 26. Von allerlei deckhen, polstern und der-
gleichen.

N°27. (fehlt).

N° 28. Allerlei spanische heut, spanische seckh,
handschuech, beitel und dergleichen.

N° 29. Allerlei underschidliche sachen.

Das Verzeichnis behandelt dieselben Objekte wie
A und beruht im Text auf A, kürzt nur gelegentlich die
Beschreibung ab. Wie schon aus den Überschriften er-
sichtlich ist, wird jedoch die willkürliche Reihenfolge
der inventarisierten Gegenstände aufgegeben und jedes
Objekt mit Voranstellung der Nummer, die es in A
führt, der Abteilung zugewiesen, der es nach Material
oder Bestimmung angehört.

Bei der Mehrzahl der Objekte sind später die aus
A übernommenen Nummern gestrichen; an deren Stelle
tritt eine neue Zählung, die innerhalb jeder Abteilung
durchgeht; die umfangreichen Nummern von A werden
dabei in kleinere aufgelöst. Zu gleicher Zeit wird eine
Kontrolle durchgeführt, indem neben die meisten Num-
mern ein befindt sich gesetzt ist.

Wie A hat auch B eine große Anzahl von Rand-
bemerkungen, die über den Verbleib fehlender Stücke
Auskunft geben; diese decken sich zum Teile mit denen
in A. Häufig finden sich ferner Notizen, durch die ein-
zelne Gegenstände in andere Abteilungen verwiesen
werden, wo sie nach Material oder Bestimmung besser
hin zu passen schienen. Es handelt sich also um eine
noch genauere Durchführung des Programmes, das B
seiner ganzen Anlage nach schon im Gegensätze zu A
verfolgt.

In Verbindung damit steht eine vollkommene Neu-
ordnung der Objekte, die nach Abzug der verschenkten,
vererbten, in andere Abteilungen verwiesenen innerhalb
einer solchen Abteilung übrig bleiben, indem auf den
letzten Blättern jeder Lage ein Schema für die Neu-
ordnung flüchtig hingeworfen ist, bei der die Masse
einer einzelnen Abteilung in Schubladen aufgeteilt wird.
Zuweilen ist dies auch auf besonderen Blättern geschehen,
die nachträglich eingelegt wurden; zwei von ihnen sind
jetzt von der dazugehörigen Masse getrennt und bilden
fol. 71—79 von Nr. 370.

C. Nr. 370, fol. 1—8, fol. 13—68, (fol. 213—214).1

Einzelne Lagen von verschiedener Stärke, äuJJerst
sorgfältig geschrieben auf feingeripptem Papier mit
Goldschnitt, alle Überschriften sind reich verziert. Die
Anlage entspricht der von B, es fehlen jedoch dessen
Rubriken 2, 7, g, W, 12—ig, 21—27, 2g.

Mit völliger Sicherheit kann C nicht bestimmt
werden, da diese Reinschrift offenbar niemals zu Ende
geführt worden ist; auch innerhalb der einzelnen Lagen
sprechen die Überschriften oft von mehr Schubladen,
als dann im Verzeichnis erscheinen; auf den Umschlä-
gen ist die Zahl hinter N° niemals eingetragen worden.
Schon die Überschriften aber weisen auch inhaltlich auf
eine enge Verwandtschaft mit B.

So viel man sehen kann, enthält das Verzeichnis
die Objekte, die nach Ausscheidung der verschenkten
und vererbten Stücke übrig blieben, und zwar gemäß
der Neuordnung, wie sie in den Randbemerkungen und
Schemata von B skizziert war.

[D. Mit diesem Buchstaben soll, wie gesagt, die Hand-
schrift des Haus-, Hof- und Staatsarchives in Wien
bezeichnet werden, wie sie gedruckt vorliegt in diesem
Jahrbuch, Bd. XX, S. XLIX ff.]

E. Nr. 370, fol. 87—94, fol. g7—g8, fol. 101—104.

Diese Gruppe, von verschiedenen Händen her-
rührend, enthält eine Aufzählung von Kleinodien aus
dem Gesamtinventar samt Einschätzung in Geldeswert.
Der Text von fol. 101—104 gibt dabei den von fol. g7
_q8 mit Korrekturen im Ausdruck und weniger voll-
ständig; da die Beschreibung gelegentlich genauer ist
als in D und eine Anzahl von Objekten mit der Num-
merierung des Gesamtinventars versehen ist, die eine
Identifizierung mit bestimmten Nummern desselben er-
möglicht, so wird weiterhin ein Abdruck erfolgen.

1 Versprengtes Blatt von C; der Abschreiber hat es wegen
eines Versehens, das ihm passierte, ausgeschieden.
 
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