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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 27.1907-1909

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II. Theil: Quellen zur Geschichte der kaiserlichen Haussammlungen und der Kunstbestrebungen des Allerdurchlauchtigsten Erzhauses
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Dörnhöffer, Friedrich: Albrecht Dürers Fechtbuch
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.5947#0385
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Albrecht Dürers Fechtbuch.

LXXVII

mit dem knöpf oder mit gewapneter hant in das gesicht
stoßen.

W.fol. 3", Abb. S. XXXV.

Swech. 1

Item so du ainen an pinczt an das swert, so wart,
ob er waich oder hert sey. Ist er hert, so wint im in das an-
gesicht, als vor geschriben stet. Ist er aber waich, so such
dy swech seines swercz (Schwertes) und wint im Uber
auf dein tencke sehen, als hie gemalt stet, so magstu im
nach den köpf snappen und dy pleß (Blöße) suchen.

W.fol. 4, Abb. S. XXXV.

Sterck.

Item haustu ainem oben ein in das swert und er
helt starck wider, so var auf in dy hoch mit deinem
swert hinder sich an seinem swert gegen sein swech
und das dein gehilcz an seinem swert ste und wint im
dy kurcz sneid an den hals, als hie gemalt stet, so
magstu in mit gewalt auf dy erden ziechen.

W.fol. 4", Abb. S. XXXV.

Vor., r"

Item so du ainen in das swert pinczt (bindest) und
er siecht dir starck ein zu dem köpf, so versecz in mit
der zurczen (kurzen) sneid und dring in in, so muß
er slachen. Siecht er den zu der andern seiten, so lege
im dein swert anf sein tencke agssel, als hie gemalt stet,
so slechstu im an ein or. Das haist eingelegt und haist vor.

W.fol. 5, Abb. S. XXXV.

Nach.

Item so dir ainer oben starck ein haut, so wart
und versecz im dy heu mit der kurczen sneid. Ist er
dan als pehent und haut ee, wen du im ein magst legen,
so laß in frey hauen und vall im mit der kurczen sneid
auf sein swert, als hie gemalt stet, so pincztu in und
siechst in an das or und ge für sich.

W.fol. 5", Abb. S. XXXV.

Fülen ynndes.

Item so dir ainer in das swert pint und will dir
in das angesicht winden oder ander kunst treiben, so
wint auch aus und gee reschlich für sich in in und, als
pald er etwas arbaitten will, so vall im starck in sein
armen und stoß im zurück, als hie gemalt stet, so wurfstu
in an den rucken.

W.fol. 6, Abb. S. XXXVI.

Item so du ainen anpinczt und er wint dir ein zu
dem gesicht, so wint im auch ein und stee vest in der
winden und empfind an seinem swert als so, dastu in nit
von deinem swert last komen, das er zu kainer arbait
mag komen. Das ist die größt maß dez swercz und stee
starck in der wag, als gemalt stet.

W.fol. 6-, Abb. S. XXXVI; Dürer, Taf. 42,
Nr. 4?

Item pincztu ainem in das swert und er wint dir
ein zu dem gesicht mit seiner kurczen sneid, so wint
auch hoch auf in dy hoch und, wen er auf vert und wil
das verseczen, so hau im einen verzuckten hau nach
seinen elpogen, alz hie gemalt stet.

W. fol. 7, Abb. S.XXXVI; Dürer, Taf. 46,
Nr. 12.

Item so du ainem naeh dem elpogen hast gehauen,
als da hinden gemalt stet, verseczt er denn (dann) den
hau, so stoß im sein swert nider mit deinem gehilz und
vall im mit dem knopff und mit paiden armen über
und leg im dy kurcz sneid an den hals und zeuch in,
als hie gemalt stet.

W.fol. 7", Abb. S. XXXVI.

Item mer ein stuck. Wen du im nach dem elpogen
siechst und er vercezt (versetzt) den hau, so pleib sten
mit deinem swert an den seinen und trit für mit dem
rechten fuß, als welstu im zu der andern seiten slachen,
und sneid im auß nach seinen tencken oren, als hie
gemalt stet. Das haist die ausser mynn.

W. fol. 8, Abb. S. XXXVI; Dürer, Taf. 45,
Nr. 10.

Item mer ein solichs stuck. Wen du im nach dem
elpogen siechst, verseczt er den den slag, so var hoch
auf mit deinen paiden henden und laß dein tencke hand
varen und vall im über sein paid armen und slachs
hinter dein tencke Seiten und stich mit deinem swert
zbischen (zwischen) dein und sein durch und leg im das
swert an den hals, als hie gemalt stet, so prichstu im
den arm ab und sneist (schneidest) im den hals ab.

W.fol. 8", Abb. S. XXXVI; Dürer, Taf. 46,
Nr. 11.

Item dir ainer dein swert also hinter sein tencken
vgssen (Achsel) gevangen hat und wil dich slachen
oder stechen stechen (!), so fleuch hinter in aus seinen
slag und vall mit deinem tencken (Hand?) voren in
dein swert und wint in herfür, als hie gemalt stet, so
prichstu im den arm ab.

W.fol. 9, Abb. S. XXXVII; Dürer, Taf. 44,
Nr. 8?,

Item so dir ainer an dein swert pint, so wint im
dy kurcz sneid nach dem angesicht ein und gee inndes
und trit für mit dem tencken fuß und vall im mit deinem
knöpf über sein hent und vach dein klingen in dein
tencke hant und leg ims an den hals, als hie gemalt stet,
so würfstu in auf den rucken.

(Hiebei als Anmerkung:) Dy geschrift gehört
zu dem andern stuck davorn. (Daneben eine auf die
Nebenseite zeigende Hand.)

W. fol. p"; hiezu Abb. fol. 10, S. XXXVII;
Dürer, Taf. 41, Nr. 1.

Item so dir ainer nach dem elpogen hat geschlagen
und vächt (fängt) dir dein swert mit seiner tencken
hant, als vor, und wil zbischen (zwischen) dir und in
durchstechen nach deinen hals, als vor, so vach sein
swercz klingen in dein tencke hant und leg ims selb
an seinen hals, als da hie gemalt stet, und hinter trit
in, so würfstu in auf den rucken.

(Hiezu als Anmerkung:) Dy geschrift gehört an
das hinter stuck, iene gehört herüber. (Daneben eine
auf die Nebenseite zeigende Hand.)

W.fol. 10; hiezu Abb. fol. g", S. XXXVII.
 
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