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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 33.1916

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I. Theil: Abhandlungen
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Glück, Gustav: Jugendwerke von Rubens
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https://doi.org/10.11588/diglit.6168#0035
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Jugendwerke von Rubens.

27

Endlich möchten wir ein Beispiel dafür anführen, daß Rubens' Pferdedarstellung auch im
Süden nachgeahmt worden ist und zwar noch in recht später Zeit. Das Pferd von Antonio Farneses
Reiterbildnisse, das von einem wenig bekannten, um 1700 in Parma tätigen Maler, namens Ilario
Spolverini herrührt und sich im Neapeler Museum befindet,1 ist noch ganz dasselbe Pferd, wie es

Fig. 21. Jan Bruegel d. Ä., Der Gesichtssinn (Ausschnitt).
Madrid, Prado.

auf Rubens' Reitschule erscheint. Vielleicht ist aber hier das Pferd nach einem von den aus-
geführten Reiterbildnissen kopiert; in Italien, besonders in Genua waren solche — nach Bagliones
Aussage — schon im siebzehnten Jahrhundert bekannt und berühmt.

Wenn unsere Annahme richtig ist, daß Rubens sein Bild mit den drei Pferden gemalt habe,
um Studien für ein großes Reiterporträt zu schaffen, und vielleicht auch, um die drei Ansichten
dem Besteller zur Auswahl vorzulegen, so ist es am wahrscheinlichsten, daß kein anderer sein Auf-
traggeber gewesen ist als der Statthalter der Niederlande Erzherzog Albert, der — freilich wohl

1 Abgebildet bei Corrado Ricci, Geschichte der Kunst in Nord-Italien, Stuttgart 1911, S. 404.
 
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