Leo Planiscig.
des S. Lorenzo-Portals, die Madonna hat aber viel von ihrer antikischen Monumentalität — die sie am
Dandolo-Sarkophag noch bewahrte — verloren; sie ist lieblicher und genrehafter geworden und —
wie schon am Arsendi-Grabmal — treten auch hier Spuren eines französischen Einflusses zutage.
Zu dieser Gruppe von Werken mit deutlichen Kennzeichen der De Sanctis-Werkstatt gehört auch
das Grabmal des Barnaba Morani in S. Fermo maggiore zu Verona1 (Fig. 96). Auch hier
Fig. 96. Grabmal des Barnaba Morani.
Veiona, S. Fermo maggiore.
offenbart sich eine einheimische, im Sinne der Comacino-veronesischen Richtung durchgeführte Ver-
arbeitung von außen eingeführter Motive. Nochmals tritt hier der Typus der Carrara-Gräber auf.
Es fehlt aber jedes Gleichgewicht in den Proportionen: die Nischenbogen erhöhen sich gewaltig,
wodurch eine entsprechende Erhöhung des Paradebettes hervorgerufen wird, die hier wieder mit
betenden Engeln maskiert ist. Sie erscheinen fast wie eine Parodie auf die paduanischen Vorbilder.
Der Thronsessel der Madonna ist venezianischen Vorbildern entnommen. Den Figuren fehlt, ob-
wohl sie einer fortgeschrittenen Entwicklungsstufe angehören, jede Feinheit in der Durchbildung.
Die Gestalt des Verstorbenen ist wie plattgedrückt, das Gesicht schematisch, fern von jenem durch-
1 Meyer, Lombardische Denkmäler, a. a. O., S. 85; Venturi a. a. O. IV, p. 766.
des S. Lorenzo-Portals, die Madonna hat aber viel von ihrer antikischen Monumentalität — die sie am
Dandolo-Sarkophag noch bewahrte — verloren; sie ist lieblicher und genrehafter geworden und —
wie schon am Arsendi-Grabmal — treten auch hier Spuren eines französischen Einflusses zutage.
Zu dieser Gruppe von Werken mit deutlichen Kennzeichen der De Sanctis-Werkstatt gehört auch
das Grabmal des Barnaba Morani in S. Fermo maggiore zu Verona1 (Fig. 96). Auch hier
Fig. 96. Grabmal des Barnaba Morani.
Veiona, S. Fermo maggiore.
offenbart sich eine einheimische, im Sinne der Comacino-veronesischen Richtung durchgeführte Ver-
arbeitung von außen eingeführter Motive. Nochmals tritt hier der Typus der Carrara-Gräber auf.
Es fehlt aber jedes Gleichgewicht in den Proportionen: die Nischenbogen erhöhen sich gewaltig,
wodurch eine entsprechende Erhöhung des Paradebettes hervorgerufen wird, die hier wieder mit
betenden Engeln maskiert ist. Sie erscheinen fast wie eine Parodie auf die paduanischen Vorbilder.
Der Thronsessel der Madonna ist venezianischen Vorbildern entnommen. Den Figuren fehlt, ob-
wohl sie einer fortgeschrittenen Entwicklungsstufe angehören, jede Feinheit in der Durchbildung.
Die Gestalt des Verstorbenen ist wie plattgedrückt, das Gesicht schematisch, fern von jenem durch-
1 Meyer, Lombardische Denkmäler, a. a. O., S. 85; Venturi a. a. O. IV, p. 766.