Der Raum bei Jan Vermeer.
wundene Schema des «Schlafenden Mädchens». Und wieder bricht eine dekorative Erwägung, die
mit der durchaus räumlichen Ordnung De Hoochs nichts zu tun hat, bestimmend durch: die
breitere, einfache und verhaltene Linien- und Massenhaltung seitwärts gegen die reichere, straffere
Fig. 34. Jan Vermeer, Der Liebesbrief.
Amsterdam, Reichsmuseum.
und offene der Bewegung der Mitte. Aber in der räumlichen Auslegung hat sich die Folge gegen
früher umgekehrt; flächenhaft wirkt jetzt der in durchsichtigen Schatten gehaltene Vordergrund,
körperlich lebhaft der Hintergrund. Und gerade der in graugrünen Zwischentönen spielende Schatten-
rahmen treibt den von linksher belichteten Hinterraum, über die wenig behinderte, lichthältige
wundene Schema des «Schlafenden Mädchens». Und wieder bricht eine dekorative Erwägung, die
mit der durchaus räumlichen Ordnung De Hoochs nichts zu tun hat, bestimmend durch: die
breitere, einfache und verhaltene Linien- und Massenhaltung seitwärts gegen die reichere, straffere
Fig. 34. Jan Vermeer, Der Liebesbrief.
Amsterdam, Reichsmuseum.
und offene der Bewegung der Mitte. Aber in der räumlichen Auslegung hat sich die Folge gegen
früher umgekehrt; flächenhaft wirkt jetzt der in durchsichtigen Schatten gehaltene Vordergrund,
körperlich lebhaft der Hintergrund. Und gerade der in graugrünen Zwischentönen spielende Schatten-
rahmen treibt den von linksher belichteten Hinterraum, über die wenig behinderte, lichthältige