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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 3.1889

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Steinhauser, Anton: Stereoscopisches
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Weissenberger, Wilhelm: Ueber den Anilindruckprocess
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https://doi.org/10.11588/diglit.44067#0316
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Ueber den Anilindruckprocess.

Man macht beispielsweise auch keinen Unterschied zwischen
dem Prismen- und Linsenstereoscop und besichtigt vorliegende
Bilder durch das eben vorhandene Stereoscop, ohne zu bedenken,
dass jede der beiden Stereoscopgattungen andere Bedingungen
an die zugehörigen Bilder stellt.
So müssen, um nur eins zu erwähnen, die Bilder für das
Linsenstereoscop schmäler wie die für das Prismenstereoscop
gehörigen sein, weil die verschiebende Wirkung der Prismen
resp. Linsenstüke entfällt.
Die Folge hiervon aber ist, dass die Axen der Objective,
mit denen die Bilder erzeugt werden, einander näher oder ent-
fernter voneinander liegen müssen, je nachdem es sich um
Bilder für das Linsen- resp. Prismenstereoscop handelt.
Die diesfalls erforderlichen Dimensionen können leicht
berechnet werden.
Beliebige Stereoscope und beliebige Bilder können nur
zusammenpassen, wenn einerseits sämmtliche Bilder in jenen
Punkten übereinstimmen, welche auf die einzelnen Theile der
Stereoscope Einfluss nehmen, andererseits diese aber unter-
einander vollständig übereinstimmend und mit Bezug auf diese
Bilder hergestellt werden.
Es ist daher unumgänglich eine Einigung in Bezug auf
die Bildbreite, Brennweite der Objective, sowie über den gegen-
seitigen Abstand der letzteren nöthig.
Ist eine Einigung hierüber erfolgt und auf Grund derselben
das zugehörige Stereoscop berechnet worden, so werden, von
wo immer herrührende Bilder ohne Schwierigkeit mit jedem
von wo immer bezogenen Stereoscop betrachtet werden können.
Wie hierbei noch Rechnung getragen werden kann der Ver-
schiedenheit der Augendistanz verschiedener Beobachter,
welche gleichfalls berücksichtigt werden muss, dies habe ich
schon im 1. Jahrgange dieses Jahrbuches angegeben.
Bezüglich der verschiedenen deutlichen Sehweite verschie-
dener Beschauer bleibt nichts anderes übrig, als dass sich
dieselben mit Hilfe von Augengläsern normalsichtig machen.

Ueber den Anilindruckprocess.
Von Wilhelm Weissenberger in Wien.
Zum Studium der chemischen Grundlage dieses billigen,
haltbaren und schnellen Lichtpausprocesses stellte ich eine
Reihe von Untersuchungen an, deren Resultat ich der Wiener
Photographischen Gesellschaft im October 1888 mittheilte. Es
 
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