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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 6.1892

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Jones, Chapman: Färbung der Schichte und Fleckenbildung in der Gelatine-Negativen
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https://doi.org/10.11588/diglit.44412#0191
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Flecken in Gelatine-Negativen.

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zu übersehen möglich ist, ohne dass irgend ein experimenteller
Beweis gegen ihre Richtigkeit vorgebracht worden ist.
Es gibt Flecken, welche zu den Oberflächen-Ablagerungen
gehören, deren Auftreten ich besonders als Folge der An-
wendung von oxalsaurem Eisen und Pyrogallussäure mit kohlen-
saurem Kali beobachtet habe. Solche Flecken entfernt man
am besten, indem man das nasse Negativ mittels eines Watten-
pfropfens abreibt, und ich habe nicht untersucht, wie diese
Flecken sich gegen das Abwaschen mit Wasser oder mit auf-
hellenden Lösungen verhalten, weil sie sich ohne grosse
Schwierigkeit so entfernen lassen.
Andere durch den Entwicklungsprocess hervorgerufene
Flecken haben sich mir stets als solche mit den oben ange-
deuteten Eigenschaften ergeben. Das Abwaschen geht sehr
langsam von statten, bei meinen Versuchen hat es oft mehrere
Tage in Anspruch genommen, und ich sah den Erfolg nicht
eher als vollkommen an, bis ein noch einen weiteren Tag fort-
gesetztes Waschen keine sichtbare Wirkung mehr hervorrief,
wobei ich darauf achtete, dass ein Theil der Platten dieser Extra-
Waschung nicht ausgesetzt wurde, um so die Möglichkeit des
Vergleichs zu haben. Da dürfte der Punkt liegen, in dem es
denjenigen, welche Versuche in dieser Frage angestellt haben,
nicht gelungen ist, meine Resultate zu bestätigen.
In der Praxis sollte man, da die Entfernung von Flecken
sehr zeitraubend, ja oft unmöglich ist, Sorge tragen, ihre
Bildung nach Kräften zu verhindern. Die richtige Anwendung
von schwefligsauren Salzen in der Entwicklungsflüssigkeit,
sowie von Vorsichtsmassregeln, welche allgemein bekannt sind,
jedoch allerdings nicht immer angewendet werden, wird zu
diesem Ziele führen. Die Benutzung von Alaun sollte man
so lange aussetzen, bis das Negativ vollständig gewaschen ist.
Anmerkung. Es mag hier noch bemerkt werden, dass,
obgleich meine Arbeit vielfache Verzögerung erfahren hat,
ich doch noch meine Untersuchung über die Eigenschaften
des Doppelsalzes Chlorsilber — Quecksilber (Hg Ag Cl3~) fort-
setze; ich habe bereits gezeigt, dass dasselbe sich nicht so
verhält wie man es von einer Mischung der beiden Chloride
erwarten könnte und die Wirkung anderer Reagentieu auf dies
Doppelsalz deutet ebenfalls darauf hin, dass man es hier nicht
mit einer Mischung zu thun hat.

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