40 Herstellung künstlicher Wasserzeichen etc.
Durch diesen kleinen Beitrag zum Capitel der Fehl-
erscheinungen glaube ich, gleichzeitig gezeigt zu haben, dass
es nicht thunlich ist, leichterdings über neuauftretende Fälle
hinwegzugehen und dem Zufalle deren Enträthselung zu über-
lassen; denn nur durch Streben und Forschen gelangt man
zur Wahrheit, zur Sicherheit, und erst diese macht uns das
Arbeiten zur Freude.
Herstellung künstlicher Wasserzeichen vermittelst
Gelatinereliefs.
Von Georg Scamoni in St. Petersburg.
1. Für obigen Zweck übergiesst man eine genau nivellirte,
mit Talkpuder eingestaubte und mittels Watte leicht abgeriebene
Glasplatte zuerst mit 2proc. Ledercollodion und nach dem
Trocknen desselben mit einer gut abgeschäumten, heissen
Chromgelatinelösung, der ein wenig dünnflüssige Newman's
Ink beigemengt wurde:
x J 80 g Nelson’s Amber-Gelatine,
? (250 „ Wasser.
(10 „ Doppeltchromsaures Kali, gelöst in
60 „ Wasser und dazu
10 „ Honig oder Rohrzucker.
Ist dieser Aufguss ziemlich erstarrt, so überführt man die
Platte in einen lichtdicht verschliessbaren, mit Luftabzug ver-
sehenen Holzschrank, um darin die nach abwärts gekehrte
Gelatineschicht über einer Chlorcalciumstücke enthaltenden
asphaltirten Zinkwanne vollkommen austrocknen zu lassen, was
in circa 12 Stunden zu geschehen pflegt. Alsdann schneidet
man die mit der Collodionunterlage fest verbundene Chrom-
gelatineschicht, dicht am Plattenrande, bis zur Glasfläche durch
und hebt sie vorsichtig ab. Dieselbe kann nun für zwei bis
drei Tage zwischen Glasplatten zu späterem Gebrauch auf-
bewahrt, oder sogleich mit dem ebenfalls vom Glase abgezogenen
iNegativcollodion auf Collodionseite fest zusammengepresst, im
■Copirrahmen der Belichtung ausgesetzt werden.
Die Copirzeit war genügend, sobald man nach theilweisem
■Oeffnen des Copirrahmens in der vorsichtig emporgehobenen
Gelatinefolie (was in der Dunkelkammer geschehen muss) bei
Durch diesen kleinen Beitrag zum Capitel der Fehl-
erscheinungen glaube ich, gleichzeitig gezeigt zu haben, dass
es nicht thunlich ist, leichterdings über neuauftretende Fälle
hinwegzugehen und dem Zufalle deren Enträthselung zu über-
lassen; denn nur durch Streben und Forschen gelangt man
zur Wahrheit, zur Sicherheit, und erst diese macht uns das
Arbeiten zur Freude.
Herstellung künstlicher Wasserzeichen vermittelst
Gelatinereliefs.
Von Georg Scamoni in St. Petersburg.
1. Für obigen Zweck übergiesst man eine genau nivellirte,
mit Talkpuder eingestaubte und mittels Watte leicht abgeriebene
Glasplatte zuerst mit 2proc. Ledercollodion und nach dem
Trocknen desselben mit einer gut abgeschäumten, heissen
Chromgelatinelösung, der ein wenig dünnflüssige Newman's
Ink beigemengt wurde:
x J 80 g Nelson’s Amber-Gelatine,
? (250 „ Wasser.
(10 „ Doppeltchromsaures Kali, gelöst in
60 „ Wasser und dazu
10 „ Honig oder Rohrzucker.
Ist dieser Aufguss ziemlich erstarrt, so überführt man die
Platte in einen lichtdicht verschliessbaren, mit Luftabzug ver-
sehenen Holzschrank, um darin die nach abwärts gekehrte
Gelatineschicht über einer Chlorcalciumstücke enthaltenden
asphaltirten Zinkwanne vollkommen austrocknen zu lassen, was
in circa 12 Stunden zu geschehen pflegt. Alsdann schneidet
man die mit der Collodionunterlage fest verbundene Chrom-
gelatineschicht, dicht am Plattenrande, bis zur Glasfläche durch
und hebt sie vorsichtig ab. Dieselbe kann nun für zwei bis
drei Tage zwischen Glasplatten zu späterem Gebrauch auf-
bewahrt, oder sogleich mit dem ebenfalls vom Glase abgezogenen
iNegativcollodion auf Collodionseite fest zusammengepresst, im
■Copirrahmen der Belichtung ausgesetzt werden.
Die Copirzeit war genügend, sobald man nach theilweisem
■Oeffnen des Copirrahmens in der vorsichtig emporgehobenen
Gelatinefolie (was in der Dunkelkammer geschehen muss) bei