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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 10.1896

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Hertzka, Adolf: Fehlerscheinungen beim Verarbeiten von Gelatinetrockenplatten
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https://doi.org/10.11588/diglit.50999#0053

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Fehlerscheinungen beim Verarbeiten etc.

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von vornherein mit einem solchen Fehler nicht behaftet war,
suchte ich das Räthsel auf andere Art zu lösen. Ich brachte

die mit der Auswitterung behaftete Stelle unter das Mikroskop
und siehe da! ganze Bacterien von Schimmelpilzen offenbarten

sich hier meinem Auge.
Mangelhafte Verpackung
verschaffte der feuchtwarmen
Luft der Tropen Zutritt zu
den Platten, die Pilzbildung
fand in der Gelatine einen
guten Nährboden und konnte
ungehindert von statten gehen.
Dieser Fall dürfte geeignet
sein, Reisenden als Mahnruf
zu dienen, ihre exponirten
Platten sorgfältiger zu be-
wahren, als es hier geschehen
Fragt man aber, wie sollen
die Platten am zweckmässigsten
verpackt sein, um solchen Ein-
flüssen zu trotzen, so laute
als kurze Antwort: Sie seien so
verpackt, dass deren Schicht,
so wenig als möglich mit der
sie umgebenden Atmosphäre in
Berührung kommt.
Um dies durchzuführen,
lege man nur so viel Platten in
die Cassetten ein, als man für
den laufenden Tag benöthigt,
hülle die exponirten, Schicht
auf Schicht aufeinandergelegt,
also keine Zwischenlagen, wie-
der in das schwarze, völlig
trockene Einpackpapier und
bringe sie dann in den Ori-
ginalcarton, jedoch in solcher
Quantität, dass das Päckchen


Fig. 10.

den Garton möglichst ganz ausfülle, also keinen leeren,
lufterfüllten Raum übrig lasse. Bei sorgsamem Zusammen-
legen der Schichten und solchem Ausfüllen des Cartons, dass
das Packet sich darin nicht bewegen kann, wird man
sicherlich nicht über Verschrammen der Schicht zu klagen
haben.
 
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