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Fehlerscheinungen beim Verarbeiten etc.
Bromsilberschicht ausüben, verunreinigten Pinsel leicht her-
vorgerufen sein könnten. Durch Versuche überzeugte ich mich
jedoch, dass diese Erklärung unzutreffend sei, und nach
langem Tasten fand ich endlich die richtige Spur.
Bromsilber hat bekanntermassen die Neigung, sieh in der
Emulsion als schwererer Theil zu Boden zu setzen. War die
betreffende Emulsion mit der genügenden Gelatinemenge
gefertigt, so vermag letztere die Bromsilberpartikelchen in
der Emulsion gleichmässig vertheilt zu erhalten, so dass man
dann auch Platten mit homogenen Schichten erwarten darf.
Anders verhält es sich aber bei gelatinearmen Emulsionen.
Hier besitzt die Lösung nicht die erforderliche Bindekraft,
um die schwereren Bromsilbertheilchen schwebend zu erhalten,
woraus als natürliche Folge entspringt, dass diese schwerere
Substanz sich als feste Kruste zu Boden setzt.
Denken wir uns eine solche Emulsion in das Giessgefäss
einer Trockenplatten-Giessmaschine gebracht, so wird ein
grosser Theil des Bromsilbers sich zu Boden des Gefässes
setzen und zwar umso mehr, je längere Zeit das betreffende
Quantum zum Vergiessen gebraucht. In dem Momente, wo
die Emulsion nur noch wenig über der abgesetzten Brom-
silberschicht steht, wird sie beim Abfliessen Theile von dem
Bodensätze mit sich reissen und dann die abgebildete Er-
scheinung ..bewirken.
Ein geübtes Auge wird den Fehler sofort an der Platte
vor dem Einlegen konstatiren können, da sich auf der Schicht
mehr oder minder’ dunkle Streifen — gleich Schlieren aus-
sehend — markiren.
Die in der genannten Figur mit d und b bezeichneten
helleren Querstreifen geben eine gute Illustration von Wasser-
spritzern , die auf die trockene Platte gelangten.
Eine andere Fehlerscheinung veranschaulicht Fig. 10;
sie markirt sich in helleren sternartigen Flecken und hat
folgende Geschichte: Ein mir bekannter Herr, der eine Fahrt
über den Oeean machte, wollte mit Hilfe der Camera seine
Eindrücke verewigen und bat mich um Empfehlung einer
zuverlässigen Platte. Als er nach seiner Rückkehr mit
Spannung an das Entwickeln seiner unsichtbaren Schätze
ging, theilte er mir mit, dass alle seine Platten mehr oder
minder den abgebildeten Fehler zeigten. Da ich aber die
Zuverlässigkeit der Platten kannte , erbat ich mir einige der-
selben zur Prüfung und fand auf der Schicht matte, stern-
artige Auswitterungen, wie solche vom Auskrystallisiren
überschüssiger Salze herrühren könnten. Da jedoch die Platte
Fehlerscheinungen beim Verarbeiten etc.
Bromsilberschicht ausüben, verunreinigten Pinsel leicht her-
vorgerufen sein könnten. Durch Versuche überzeugte ich mich
jedoch, dass diese Erklärung unzutreffend sei, und nach
langem Tasten fand ich endlich die richtige Spur.
Bromsilber hat bekanntermassen die Neigung, sieh in der
Emulsion als schwererer Theil zu Boden zu setzen. War die
betreffende Emulsion mit der genügenden Gelatinemenge
gefertigt, so vermag letztere die Bromsilberpartikelchen in
der Emulsion gleichmässig vertheilt zu erhalten, so dass man
dann auch Platten mit homogenen Schichten erwarten darf.
Anders verhält es sich aber bei gelatinearmen Emulsionen.
Hier besitzt die Lösung nicht die erforderliche Bindekraft,
um die schwereren Bromsilbertheilchen schwebend zu erhalten,
woraus als natürliche Folge entspringt, dass diese schwerere
Substanz sich als feste Kruste zu Boden setzt.
Denken wir uns eine solche Emulsion in das Giessgefäss
einer Trockenplatten-Giessmaschine gebracht, so wird ein
grosser Theil des Bromsilbers sich zu Boden des Gefässes
setzen und zwar umso mehr, je längere Zeit das betreffende
Quantum zum Vergiessen gebraucht. In dem Momente, wo
die Emulsion nur noch wenig über der abgesetzten Brom-
silberschicht steht, wird sie beim Abfliessen Theile von dem
Bodensätze mit sich reissen und dann die abgebildete Er-
scheinung ..bewirken.
Ein geübtes Auge wird den Fehler sofort an der Platte
vor dem Einlegen konstatiren können, da sich auf der Schicht
mehr oder minder’ dunkle Streifen — gleich Schlieren aus-
sehend — markiren.
Die in der genannten Figur mit d und b bezeichneten
helleren Querstreifen geben eine gute Illustration von Wasser-
spritzern , die auf die trockene Platte gelangten.
Eine andere Fehlerscheinung veranschaulicht Fig. 10;
sie markirt sich in helleren sternartigen Flecken und hat
folgende Geschichte: Ein mir bekannter Herr, der eine Fahrt
über den Oeean machte, wollte mit Hilfe der Camera seine
Eindrücke verewigen und bat mich um Empfehlung einer
zuverlässigen Platte. Als er nach seiner Rückkehr mit
Spannung an das Entwickeln seiner unsichtbaren Schätze
ging, theilte er mir mit, dass alle seine Platten mehr oder
minder den abgebildeten Fehler zeigten. Da ich aber die
Zuverlässigkeit der Platten kannte , erbat ich mir einige der-
selben zur Prüfung und fand auf der Schicht matte, stern-
artige Auswitterungen, wie solche vom Auskrystallisiren
überschüssiger Salze herrühren könnten. Da jedoch die Platte