Haltbarkeit der direct copirenden etc. 215
Die Chlorsilbergelatinepapiere (auch Aristo-
papiere) sind in den letzten Jahren durch das Celloidin-
papier etwas zurückgedrängt worden, trotzdem man unter den
Fabrikaten dieser Papierqualität viel mehr Gleichmässigkeit
antrifft; der Unterschied in der Güte und Haltbarkeit bei den
verschiedenen Fabrikaten zeigt hier lange nicht die Differenzen
wie bei den Celloidinpapieren. Gute Gelatinepapiere haben
eine Haltbarkeit von 3 bis 4 Monaten, doch geben sie im
Allgemeinen schon nach 1 bis 2 Monaten keine ganz reinen
Weissen mehr. Da Gelatinepapiere fast ausschliesslich nur
von Amateuren verarbeitet werden, wird dieser Fehler weniger
empfunden; viele lieben nicht einmal das kalte glänzende
Weiss in den Bildern.
Das käufliche gesilberte Albuminpapier bleibt bei
richtiger Aufbewahrung bis zu ca. 3 Monaten brauchbar; da-
nach lassen die schönen Weissen dieses Papiers nach, doch
gibt es immer noch bis zu ca. 4 Monaten kräftige dauernde
Bilder. Die Albuminfabrikate fallen sehr gleichmässig aus;
Fehler, wie starkes Rollen in den Bädern, schwieriges und
flaues Tonen, wie es mir bei manchen Celloidinpapieren so
oft vorgekommen ist, sind bei Albumin nicht aufgetreten.
Was die Haltbarkeit der im Handel befindlichen direct
■copirenden Platinpapiere anbetrifft, so steht dieselbe den
obengenannten Silberpapieren weit nach. Da das Platinpapier
sehr theuer im Preise steht und Misserfolge desto schwerer
ins Gewicht fallen, so ist anzurathen, sich dieses Papier, da
■die Präparirung keine allzu schwierige ist, selbst frisch zu
fertigen.1)
Zur Erzielung eines haltbaren und gut tonenden Copir-
papiers ist vor allem darauf zu achten. dass der Bildträger,
d. i. die das lichtempfindliche Salz enthaltende Schicht, bei
der Präparation auf dem Rohpapiere bleibt und nicht in
dasselbe einsinkt, ferner dass diese Schicht mit der Zeit nicht
hornig wird. — Bei den Silberpapieren wird, um eine grössere
Haltbarkeit zu erlangen, der Zusatz von Citronensäure, Wein-
säure ete. empfohlen. Diese Säuren geben den Papieren in
der That eine längere Dauer der Brauchbarkeit, aber niemals
ohne Berücksichtigung der vorher erwähnten beiden Punkte
bei der Bereitung des Papiers. Ein gutes Copirpapier für
den Handel muss mindestens eine Haltbarkeit von 3 Monaten
besitzen.
1) Siehe vonHübl, Der Platindruck : Photogr. Correspondenz 1894,
S. 555 unten.
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Die Chlorsilbergelatinepapiere (auch Aristo-
papiere) sind in den letzten Jahren durch das Celloidin-
papier etwas zurückgedrängt worden, trotzdem man unter den
Fabrikaten dieser Papierqualität viel mehr Gleichmässigkeit
antrifft; der Unterschied in der Güte und Haltbarkeit bei den
verschiedenen Fabrikaten zeigt hier lange nicht die Differenzen
wie bei den Celloidinpapieren. Gute Gelatinepapiere haben
eine Haltbarkeit von 3 bis 4 Monaten, doch geben sie im
Allgemeinen schon nach 1 bis 2 Monaten keine ganz reinen
Weissen mehr. Da Gelatinepapiere fast ausschliesslich nur
von Amateuren verarbeitet werden, wird dieser Fehler weniger
empfunden; viele lieben nicht einmal das kalte glänzende
Weiss in den Bildern.
Das käufliche gesilberte Albuminpapier bleibt bei
richtiger Aufbewahrung bis zu ca. 3 Monaten brauchbar; da-
nach lassen die schönen Weissen dieses Papiers nach, doch
gibt es immer noch bis zu ca. 4 Monaten kräftige dauernde
Bilder. Die Albuminfabrikate fallen sehr gleichmässig aus;
Fehler, wie starkes Rollen in den Bädern, schwieriges und
flaues Tonen, wie es mir bei manchen Celloidinpapieren so
oft vorgekommen ist, sind bei Albumin nicht aufgetreten.
Was die Haltbarkeit der im Handel befindlichen direct
■copirenden Platinpapiere anbetrifft, so steht dieselbe den
obengenannten Silberpapieren weit nach. Da das Platinpapier
sehr theuer im Preise steht und Misserfolge desto schwerer
ins Gewicht fallen, so ist anzurathen, sich dieses Papier, da
■die Präparirung keine allzu schwierige ist, selbst frisch zu
fertigen.1)
Zur Erzielung eines haltbaren und gut tonenden Copir-
papiers ist vor allem darauf zu achten. dass der Bildträger,
d. i. die das lichtempfindliche Salz enthaltende Schicht, bei
der Präparation auf dem Rohpapiere bleibt und nicht in
dasselbe einsinkt, ferner dass diese Schicht mit der Zeit nicht
hornig wird. — Bei den Silberpapieren wird, um eine grössere
Haltbarkeit zu erlangen, der Zusatz von Citronensäure, Wein-
säure ete. empfohlen. Diese Säuren geben den Papieren in
der That eine längere Dauer der Brauchbarkeit, aber niemals
ohne Berücksichtigung der vorher erwähnten beiden Punkte
bei der Bereitung des Papiers. Ein gutes Copirpapier für
den Handel muss mindestens eine Haltbarkeit von 3 Monaten
besitzen.
1) Siehe vonHübl, Der Platindruck : Photogr. Correspondenz 1894,
S. 555 unten.
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