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Wanach, B.: Ueber das Betrachten einfacher Bilder nebst Bemerkungen über Stereoskopie
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.32120#0174
154 Betrachten einfacher Bilder nebst Bemerkungen über Stereoskopie.
perspectivisch richtigen Entfernung vom Auge halten, so
wi'rd auch bei Stereoskopbetrachtungen eine kleine Ab-
weichung von der richtigen Entfernung nicht schädlich sein,
und es macht daher nichts, dass namentlich Kurzsichtige
häufig gar keine Brille besitzen, welche ihre Kurzsichtigkeit
vollständig corrigirt; einekleine Annäherung des Stereoskop-
bildes an die Oculare, utn das Bild deutlicher zu sehen,
schadet nicht, wenn nur die Linsendistanz richtig corrigirt
wird. Unerlässliche Forderung ist eben, dass die Strahlen,
welche von correspondirenden Eernpunkten beider Bilder in
ciie Mittelpunkte der beiden Augenpupillen gelangen, parallel
zu einander verlaufen, damit die Augenachsen beim Fixiren
der Fernpunkte der Natur entsprechend parallel gericlitet
sind. Freilich vertragen
wir ja auch in dieser
Beziehung kleine Ab-
weichungen, können so-
gar bei einer geringen
Divergenz die Bilder ver-
einigen, oder auch wenn
clas eine Bild etwas höher
als das andere liegt; aber
derartige Fehler, die
eine ganz ungew rohnte
Anstrengung der Be-
tvegungsmuskeln der
Augen verursachen, be-
einträchtigen clen Ein-
druck der Plastik doch in liohem Grade.
Sei in Fig. 48 A die Augendistanz, B die Distanz corre-
spondirender Fernpunkte der Bilder (gleich der Bildbreite bei
unmittelbar aneinanderstossendeu Bildern), so ist die Distanz
L der optiscben Achsen beider Linsen obiger Forderung ge-
mäss zu bestimmen. Sind die Augen normal und auf OD
accommodirt, so müssen die Bilder in den Brennweiten F der
beiden Linsen stelien, und dann sieht man sofort, dass, wenn
L — B ist, unsere Forderuug erfüllt wird, cienn dann treten
alle von correspondirendeu Fernpunkten der Bilder ausgehen-
den Strahlen parallel aus beiden Linseu aus. Erfordern aber
die Augen zum deutlichen Selien eine Annäherung der Bilder
um die Strecke b, so kann man aus der Figur direct ablesen,
dass die Beziehung statthaben muss:
(
L
perspectivisch richtigen Entfernung vom Auge halten, so
wi'rd auch bei Stereoskopbetrachtungen eine kleine Ab-
weichung von der richtigen Entfernung nicht schädlich sein,
und es macht daher nichts, dass namentlich Kurzsichtige
häufig gar keine Brille besitzen, welche ihre Kurzsichtigkeit
vollständig corrigirt; einekleine Annäherung des Stereoskop-
bildes an die Oculare, utn das Bild deutlicher zu sehen,
schadet nicht, wenn nur die Linsendistanz richtig corrigirt
wird. Unerlässliche Forderung ist eben, dass die Strahlen,
welche von correspondirenden Eernpunkten beider Bilder in
ciie Mittelpunkte der beiden Augenpupillen gelangen, parallel
zu einander verlaufen, damit die Augenachsen beim Fixiren
der Fernpunkte der Natur entsprechend parallel gericlitet
sind. Freilich vertragen
wir ja auch in dieser
Beziehung kleine Ab-
weichungen, können so-
gar bei einer geringen
Divergenz die Bilder ver-
einigen, oder auch wenn
clas eine Bild etwas höher
als das andere liegt; aber
derartige Fehler, die
eine ganz ungew rohnte
Anstrengung der Be-
tvegungsmuskeln der
Augen verursachen, be-
einträchtigen clen Ein-
druck der Plastik doch in liohem Grade.
Sei in Fig. 48 A die Augendistanz, B die Distanz corre-
spondirender Fernpunkte der Bilder (gleich der Bildbreite bei
unmittelbar aneinanderstossendeu Bildern), so ist die Distanz
L der optiscben Achsen beider Linsen obiger Forderung ge-
mäss zu bestimmen. Sind die Augen normal und auf OD
accommodirt, so müssen die Bilder in den Brennweiten F der
beiden Linsen stelien, und dann sieht man sofort, dass, wenn
L — B ist, unsere Forderuug erfüllt wird, cienn dann treten
alle von correspondirendeu Fernpunkten der Bilder ausgehen-
den Strahlen parallel aus beiden Linseu aus. Erfordern aber
die Augen zum deutlichen Selien eine Annäherung der Bilder
um die Strecke b, so kann man aus der Figur direct ablesen,
dass die Beziehung statthaben muss:
(
L