Betrachten einfacher Bilder nebst Bemerkungen über Stereoskopie. 155
woraus nian erhält:
L=A^-(B — Ä)
F
F—b
oder in einer für die praktisclie Verwendung bequemeren Form:
L = B + ^—^'b.
b — b
Sei beispielsweise F= 150 mm, ^ = 85 mm, ^ = 67 mm
und b = 20 mm, so findet man L = 87,7 mm; für A= 60111m,
eine bei Erwachsenen gewiss sehr selten vorkommende Augen-
distanz, wäre Z, = 88,8 mm. Man sieht also, dass es meist
nicht nöthig sein wird, auf die individuelle Augendistanz jeder
Person Rücksicht zu nehmen, sondern dass ein Mittelwerth,
etwa 65 mm, genügen wird.
Ich habe nun an meinem Stereoskope zwei Scalen ange-
bracht; die eine ist mit der einen Linsenfassung fest ver-
bunden und gibt an einem an der anderen Linsenfassung
sitzenden Index als Ablesung direct L\ die andere Scala ist
mit dem Gculartheil verbunden und lässt b an einem Index
ablesen, cler an dem verschiebbaren Bildträger angebracht ist.
Will ich nun Stereoskopbilder betrachten, welche mit
Objectiven von 10 cm Brennweite aufgenommen sind (die
Stereoskopoculare haben 15 cm), so brauche ich bloss durch
eine Convexbrille (von 3^/3 Dioptrien) dafür zu sorgen,
dass ich bei b = 50 mm deutlich sehen kann. Ist dabei
.5 = 90 mm, was wohl als Maximum angenommen werden
kann, so wird L= 102,5 mm, d. h. die Augen sehen dann
durch Theile der Stereoskoplinsen, welche um 18 mm von
ihren optischen Achsen entfernt sind. Hierbei tritt bei niclit
achromatischen Linsen schon ein recht merklicher Farben-
feliler auf, der aber immerhin nicht stärker ist, als bei den
gewöhnlichen Brewster’schen Stereoskopen, undbei kleinerem
B ist der Fehler natürlich geringer.
Um die Rechnung von Fall zu Fall zu ersparen, habe
ich dann noch nach obiger Formel eine kleine Tafel ent-
worfen, welche mit den Argumenten b und B direct deu
Werth von —-—■ b ergibt, und schreibe auf den Cartou
150 mm — b
jecles Stereoskopbildes gleich den Werth von B. Die Tafel.
hat umstehende Form.
Wollte man bei abnormeu Werthen der Augendistanz
diese streng berücksichtigen, so braucht man sich nur die
oberste Zeile der Tafel derart umgeschrieben zu denken, dass
an Stelle von 65 mm die betreffende Augendistanz A steht,
anstatt 70 mm : A -f- 5 mm u. s. w.
woraus nian erhält:
L=A^-(B — Ä)
F
F—b
oder in einer für die praktisclie Verwendung bequemeren Form:
L = B + ^—^'b.
b — b
Sei beispielsweise F= 150 mm, ^ = 85 mm, ^ = 67 mm
und b = 20 mm, so findet man L = 87,7 mm; für A= 60111m,
eine bei Erwachsenen gewiss sehr selten vorkommende Augen-
distanz, wäre Z, = 88,8 mm. Man sieht also, dass es meist
nicht nöthig sein wird, auf die individuelle Augendistanz jeder
Person Rücksicht zu nehmen, sondern dass ein Mittelwerth,
etwa 65 mm, genügen wird.
Ich habe nun an meinem Stereoskope zwei Scalen ange-
bracht; die eine ist mit der einen Linsenfassung fest ver-
bunden und gibt an einem an der anderen Linsenfassung
sitzenden Index als Ablesung direct L\ die andere Scala ist
mit dem Gculartheil verbunden und lässt b an einem Index
ablesen, cler an dem verschiebbaren Bildträger angebracht ist.
Will ich nun Stereoskopbilder betrachten, welche mit
Objectiven von 10 cm Brennweite aufgenommen sind (die
Stereoskopoculare haben 15 cm), so brauche ich bloss durch
eine Convexbrille (von 3^/3 Dioptrien) dafür zu sorgen,
dass ich bei b = 50 mm deutlich sehen kann. Ist dabei
.5 = 90 mm, was wohl als Maximum angenommen werden
kann, so wird L= 102,5 mm, d. h. die Augen sehen dann
durch Theile der Stereoskoplinsen, welche um 18 mm von
ihren optischen Achsen entfernt sind. Hierbei tritt bei niclit
achromatischen Linsen schon ein recht merklicher Farben-
feliler auf, der aber immerhin nicht stärker ist, als bei den
gewöhnlichen Brewster’schen Stereoskopen, undbei kleinerem
B ist der Fehler natürlich geringer.
Um die Rechnung von Fall zu Fall zu ersparen, habe
ich dann noch nach obiger Formel eine kleine Tafel ent-
worfen, welche mit den Argumenten b und B direct deu
Werth von —-—■ b ergibt, und schreibe auf den Cartou
150 mm — b
jecles Stereoskopbildes gleich den Werth von B. Die Tafel.
hat umstehende Form.
Wollte man bei abnormeu Werthen der Augendistanz
diese streng berücksichtigen, so braucht man sich nur die
oberste Zeile der Tafel derart umgeschrieben zu denken, dass
an Stelle von 65 mm die betreffende Augendistanz A steht,
anstatt 70 mm : A -f- 5 mm u. s. w.