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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 23.1909

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Namias, Rodolfo: Ueber eine neue Eigenschaft der Bichromatgelatine
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https://doi.org/10.11588/diglit.44941#0104
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lieber eine neue Eigenschaft der Bichromatgelatine.

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Wenn die Gelatine erstarrt ist, raerden die Platten auf ein
gewöhnliches Trockengestell gestellt und in einen luftigen, aber
staubfreien Raum gebracht. Die getrockneten Platten halten
sich unbegrenzt.
Um sie lichtempfindlich zu machen, taucht man sie in

folgende fösung:
Ammoniumbichromat.60 g,
Wasser 1000 ccm,

Ammoniak, so uiel, bis die Tösung strohgelb wird.
In diesem Bade bleiben die Platten eine Viertelstunde.
Diese Arbeit kann in einem gut erhellten Raume uorgenommen
werden; nur mufj die Schale bedeckt werden. Die Platten läf^t
man im Dunkeln freiwillig trocknen. Dann werden sie unter
einem kräftigen, klaren Flegatiue kopiert. Der Druck im Kopier-
rahmen mufj ein starker sein, damit die ganze Gelatineschicht
uollkommen mit dem llegatiue in Kontakt ist. Das Kopieren
geschieht im Sonnenlicht oder in einem starken gewöhnlichen
Tageslicht und uariiert, je nach der Jahreszeit und Transparenz
des ITegatiues, in der Sonne zwischen 10 und 30 ITlinuten; im
gewöhnlichen Tageslicht mut} mindestens fünfmal länger kopiert
werden.
Da man beim Kopieren nicht nachsehen kann, so ist es
gut, ein Photometer zu benutzen; aber es ist uiel einfacher, sich
nach der Färbung der außerhalb des llegatiues liegenden Ränder
der metallplatte zu richten, weshalb man die Dimensionen der
metallplatfe ein wenig größer wählt, als die des llegatioes.
Die Färbung der Ränder soll schokoladenbraun sein.
flach dem Kopieren braucht man die Platte nur zu erhitzen,
zu welchem Zwecke man dieselbe unter fortwährender Bewegung
mittels einer Zange über eine Gas- oder Spirituslampe hält.
Ulan darf nicht sehr stark erhitzen, da man sonst die Gelatine
uerbrennen und die Platte oerderben würde. Während dieser
Grhitjung sieht man sehr bald, daf] sich die Gelatine an den
uor der fichtwirkung uollkommen geschützten Stellen gänzlich
zusammenzieht, während dies in den Halbtönen in geringerem
Grade geschieht; die den tiefen Schatten des Bildes entsprechen-
den Teile der Schicht aber bleiben erhaben. Jn diesem Augen-
blick mufj das Grhitjen unterbrochen werden, da sich bei fort-
gesetztem Crwärmen das Relief uerringern anstatt uerstärken
würde.
Obgleich das so erhaltene Relief nicht sehr beträchtlich ist,
so ist es doch sehr bestimmt und genau in allen seinen Details.
Die Reliefs halten sich unbegrenzt und können ohne irgendwelche
sonstige Behandlung durch Abdrücken in Wachs oder Abgiefzen
mittels einer leichtflüssigen ITletallegierung ueruielfältigt werden.
 
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