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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 25.1911

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Hartmann, J.: Die Astrophotographie im Jahre 1910
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https://doi.org/10.11588/diglit.44943#0209
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Die Astrophotographie im Jahre 1910.

195

Die zahlreichen Untersuchungen und Heuentdeckungen spektro-
skopischer Doppelsterne können hier nicht einzeln aufgeführt
werden. Campbell publizierte seinen toerfoollen II. Katalog
der spektroskopischen Doppelsterne („Eick Bulletin“, Hr. 181), der
(bis 1. Januar 1910) schon 506 solche Systeme enthält.
Campbell knüpft daran eine sehr interessante Besprechung
dieser Doppelsterne. Aehnliche Untersuchungen über die Sta-
tistik der spektroskopischen Doppelsterne lieferten auchEuden-
dorff („A. El.“ 4415) und Schlesinger und Baker („Publ. of
the Allegheny Obs.“, Bd. 1, Flr. 21).
Um die Geschmindigkeitsmessungen auch auf schwächere,
nur mit dem Objektioprisma aufnehmbare Sterne auszudehnen,
schlug 6. C. Pick er ing uor, während der Aufnahme das Eicht
des Sternes durch eine Eösung oon Ueodymchlorid gehen zu
lassen, welches eine als Anhaltiinie brauchbare, ziemlich scharfe
Absorptionslinie bei 2 4272 erzeugt („Ap. 1.“, Bd. 51, S. 572).
Zahlreiche Untersuchungen beschäftigten sich mit der ITlessung
der Helligkeiten der Sterne auf photographischem Wege. Diese
photographischen Sterngröfjen haben dadurch großes Interesse
gewonnen, dal) man aus ihrer Vergleichung mit den optisch
gemessenen Gröfjen einen einfachen JTlaEjstab für die färbe der
Sterne und somit für die Temperatur ihrer Atmosphären erhält.
€. C. Pi ckerin g, der schon seit Jahrzehnten auch photographische
Gröben bestimmt hat, diskutierte mehrere FFlethoden dieser
Sternaufnahmen („Haroard Circular“ 160); andere Vorschläge
wurden oon Schwarzschil d („Fl. Fl.“ 4587), Hertzsprung
(„A. El.“ 4452) und Terkan („Fl. 11.“ 4448) gemacht; Schwarz-
schild gab unter dem nicht sehr passenden Flamen „Aktino-
metrie“ einen Katalog der photographischen Helligkeit oon
3522 Sternen heraus, der mit Unterstützung oon zehn ITlitarbeitern
in den Jahren 1905 bis 1910 aufgestellt wurde.
Von den oon Palisa und Wolf herausgegebenen photo-
graphischen Himmelskarten erschien die IV. Serie.
5. Schlesinger begann die Veröffentlichung seiner ITl cssungen
non fixsternparallaxen auf Platten, die mit dem grofjes tlerkes-
Refraktor oon 19 m Brennweite aufgenommen wurden („Rp. J.“,
Bd. 52, S. 572).
Bohlin setjte seine Untersuchungen über die Parallaxen
oon Hebeln fort („A. H.“ 4406).
FFl.Wolf gelang es, mittels einer Aufnahme oon 101/2Stunden
Dauer das Spektrum des lichtschwachen Amerikanebels zu be-
stimmen. €r konnte den wichtigen llachweis erbringen, dafj
auch dieser ausgedehnte nobel aus leuchtenden Gasen besteht
(„Sitzungsbericht der Heidelberger Akademie“ 1910, Hr. 27).
Cder, Jahrbuch für 1911. 15
 
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