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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 25.1911

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Hartmann, J.: Die Astrophotographie im Jahre 1910
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https://doi.org/10.11588/diglit.44943#0208

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192

Die Astrophotographie im Jahre 1910.

23. JTloi 0,620 ph,
25. „ 0.010 „
26. „ 0,195 „
28. „ 0,005 „
30. „ 0,018 „
31. „ 0,051 „
Ulan erkennt aus diesen Zahlen sofort, wie die Helligkeit
des Kernes nicht nur rasch abnahm, sondern auch periodischen
Schwankungen unterworfen war. In den ersten Tagen des
Juni oerschwand der Komet für das blo^e Auge, um erst nach
abermals 75 Jahren wieder sichtbar zu werden.
An der Enttäuschung, welche die Erscheinung des Halley-
schen Kometen uielen bereitet hat, war zum großen Teil die
ungünstige Zeit seiner Sichtbarkeit in den kurzen und hellen
Sommernächten schuld. Einen uicl lebhafteren Eindruck hat
dagegen der kurz oorher erschienene Komet 1910a hinterlassen,
der anfangs eine so große Helligkeit hatte, dal] er selbst am
Tage gesehen werden konnte. Schöne Aufnahmen desselben
uom 28. Januar 1910 hat Bohlin (Stockholm) in „A. 11.“ 4453
oeröff entlieht.
Die spektroheliographischen Untersuchungen über die Physik
der Sonne sind namentlich oon den Beobachtern auf Ult. Wilson
in Kalifornien und oon Deslandres in ITleudon mit großem
Erfolg fortgesetzt worden. Bei Gelegenheit der 4. Konferenz der
Internationalen Vereinigung für Sonnenforschung, die oom
29. August bis 3. September teils in Pasadena, teils auf JTlf.
Wilson stattfand, hatten die Teilnehmer Gelegenheit, die groß-
artigen Anlagen dieses unter Haies Teilung entstandenen In-
stituts, einer Stiftung der „Carnegie Institution“, zu bewundern.
Auf Ult. Wilson sind jeßt die mächtigsten photographischen In-
strumente der Erde üereinigt: neben anderen das neue „Turm-
teleskop“ mit einem Objektio uon 50 m Brennweite und das in
seinen Teistungen oortreffliche Spiegelteleskop oon 1,5 m Oeffnung.
Teßteres hat schon zahlreiche schöne llebelaufnahmen, sowie
Sternspektra mit hoher Dispersion geliefert.
Die Untersuchungen über den Wasserdampf in der JTlars-
afmosphäre seßte Campbell („Tick Bulletin“, Tlr. 180) fort. Durch
Spektralaufnahmen mit starker Dispersion, bei denen sich die
Wasserdampflinien der ITlarsatmosphäre oon den irdischen durch
die Dopplersche Verschiebung hätten trennen müssen, konnte
er zeigen, daß der Wassergehalt der ITlarsatmosphäre nur
weniger als x/5 des über dem 1354 m hohen ITlt. Hamilton bei
sehr trockener Tuft (1,9 g im Kubikmeter) uorhandenen Wasser-
dampfes betragen kann.
 
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