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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 25.1911

DOI Artikel:
Urban, Wilhelm: Beiträge zur Praxis der gerichtlichen Photographie
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Unger, Arthur Wilhelm: Ueber Mattdruck
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https://doi.org/10.11588/diglit.44943#0204

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188

Ueber Itlattdruck.

Apparate beschrieben morden1), deren Gebrauch sich mit An-
wendung dieses Scheinwerfers oollkommen umgehen läßt. Gin
an den Projektor desselben angebrachter und beliebig neigbarer
Spiegel gestattet nämlich, bei der länge des Projektortubus und
mit Anwendung langbrennweitiger Objektiue leicht auf die den
Singerabdruck aufweisende fläche (Glasplatte, flasche) uom
Objektiu aus einen äußerst steil auffallenden Cichtkegel zu ent-
senden, der die Spuren durch Reflexwirkung selbstleuchtend
erscheinen läßt und so in denkbar einfachster Weise ihre
Registrierung ermöglicht. Wird dabei zur Aufnahme ein Prisma
und statt einer Platte Bromsilberpapier oerwendet, so entsteht
ein Papierbild, welches die Papillarlinien schwarz auf weißem
Grunde zeigt und ohne weiteres zum Vergleich mit authentischen
Abdrücken benutjt werden kann.

lieber Hlattdrudr.
Von Professor Arthur W. Unger in Wien.
In diesem Jahrbuche für 1909 hatte ich über ITlattkunst-
druckpapier und mattdruckfarben ausführlich berichtet. Vs
wurde bereits damals darauf hingewiesen, daß durch die Ver-
wendung dieser beiden der Buchdrucker in den Stand gesetzt
sei, Bilderdrucke herzustellen, die im Aussehen Schnellpressen-
tiefdrucken sehr ähneln. Das bedeutete aber eine um so größere
Grrungenschaft, als ja der bereits sehr oeroollkommnete und
immer größere Ausbreitung erfahrende Schnellpressentiefdruck
schließlich droht, dem Buchdrucker auch auf seiner ureigenen
Domäne, der Buchillustration im Texte, ernste Konkurrenz zu
bereiten. Deshalb ist es erklärlich, daß man bemüht ist, den
typographischen JTlattdruck möglichst auszugestalten.
mit oielem Grfolg ist das bereits auch geschehen. Die an-
fänglich recht bedeutenden Unannehmlichkeiten, die sich beim
mattdrucke durch „Schmieren“ (Verstopfung der form mit Druck-
farbe und Schichtpartikeln) und unuollständigen „Aussaß“ (in-
folge mangelhafter farbeabnahme durch das Papier) einstellten,
treten derzeit schon recht selten auf. Zu danken ist dies der
weitgehenden Verbesserung der matten Sorten uon Kunstdruck-
papier und der uon allen Farbenfabriken in mehr oder weniger
großer Auswahl erzeugten mattdruckfarben, ferner dem Um-
stande, daß die Aeßanstalten, sofern bei der Auftragserteilung

1) Siehe u. a. die JTlethode non Sfockis, beschrieben in „Hrchiues inter-
nationales de JTledecine legale“ (Hnril) 1910.
 
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