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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 25.1911

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Palocsay, Albin von: Wichtigere Fortschritte und Erfahrungen betreffend die Photographie mit Farbrasterplatten
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Freund, Leopold: Strahlungen als Heilmittel
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https://doi.org/10.11588/diglit.44943#0244

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Strahlungen als Heilmittel.

könnte, wie man auf die Uhr sieht, ITtedaillons, Dosen, Bon-
bonnieren usw. könnten in passender 5orm für diese Art der
^arbenphotographien hergestellt werden.

Strahlungen als Heilmittel.
Von Prioatdozent Dr. Leopold ?reund in Wien.
L. freund machte mitteilungen über seine Versuche in der
k. k. Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien über die
diagnostische Vermendung des monochromatischen und Queck-
silberlichtes. Gin gefärbter Körper erscheint im weiten Lichte
in jener ?arbe gefärbt, welche er reflektiert, mährend die kom-
plementäre ?arbe non ihm oerschluckt wird. Ganz derselbe
Vorgang spielt sich ab, wenn man ein Pigment mit monochro-
chromatischem Lichte beleuchtet. Trifft z. B. rotes Licht ein
weites Blatt Papier, so erscheint es rot, weil das weifte Papier
die Fähigkeit besitzt, alle Warben des Spektrums, damit auch das
Rot, zu reflektieren, Grüne oder blaue Pigmente aber uer-
schluckcn das rote Licht und reflektieren cs nicht. Demzufolge
erscheinen solche Pigmente in roter Beleuchtung lichtlos oder
schwarz.
Wollen wir also einen roten Heck auf der menschlichen
gclbweifjen Haut markanter heroortreten lassen, als wir ihn
beim weifjen Tageslicht und besonders im gclbweifjen künst-
lichen Lampenlicht erscheinen lassen, so müssen wir zur Be-
leuchtung eine Lichtquelle uerwenden, welche kein rotes Licht
enthält, z. B. monochromes gelbes Llatrium-, grünes Thallium-,
niemals aber rotes Lithiumlicht, auch nicht das rötlich-gelbe
Licht der Kohlenfadenglühlampen, Petroleumlampen usw. Da-
gegen wird bei dem blauweifjcn elektrischen ßogenlicht der rote
^leck schon deutlicher sichtbar sein, besonders wenn es durch
ein blaues Kupferoxydglas, das nur örün, Blau und Violett
durchläfjt, filtriert wird, ebenso bei dem blauen fahlen Lichte
der Quecksilberdampflampe, welche keine roten Strahlen enthält.
Da die Quecksilberdampflampe aber, mit Ausnahme uon Rot
und Orange, in allen anderen \arbbezirken enorm hell ist, so
kommen die Helligkcitsunterschiede beim Beleuchten rotfleckiger
Objekte mit solchem Lichte besonders kontrastreich zur Geltung.
(Dal] rote Hecken auf der Haut im natriumlichte nicht oollkommen
schwarz erscheinen, erklärt sich aus dem ?ettglanze der Haut
und der geringen diffusen Reflexion des Lichtes.)
für den medizinischen Gebrauch wird dieses Verfahren
praktischen Wert bekommen, • wenn es sich darum handelt,
 
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