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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 25.1911

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Zschokke, Walther: Ueber Miniaturkameras
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Wall, E. J.: Die Farbe photographischer Bilder
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https://doi.org/10.11588/diglit.44943#0054

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38

Die 5arbe photographischer Bilder.

um das 4000 fache der wirksamen Gbjektiuöffnung oom Objektiu
entfernt, so wird selbstverständlich der objekfseitige Zerstreu-
ungskreis bildseitig auch in der noch zulässigen Größe oon 1li000
seiner Entfernung oom Objektia abgebildet. In derselben Größe
entsteht auch ein Zerstreuungskreis oon einem Punkt, der in der
mitte zwischen Objektiv» und Einstellebene liegt, so daß alle
Punkte aon einer Entfernung an, die 2000 mal so groß ist, als
die wirksame Gbjektiuöffnung, dem Auge, wenn es das Bild
im richtigen Abstand betrachtet, in natürlicher Schärfe erscheinen.
näher gelegene Punkte werden unschärfer abgebildet, und
dem fluge auch unschärfer erscheinen, als wenn es, an die
Stelle des Objektios gebracht, dieselben direkt betrachten würde.
Die natürlich erscheinende Schärfe ist aber mit jedem großen
Objektiv» zu erreichen, sofern es sich genügend weit abblenden
läßt.
Schließlich muß noch beigefügt werden, daß der ästhetische
Genuß, den eine photographische Aufnahme bieten kann, glück-
licherweise nicht uon der exakten Erfüllung der mathematischen
Bedingungen bei der Aufnahme und bei der Betrachtung abhängt,
sondern daß sogar ein sehr weiter Spielraum gestattet ist.

Die färbe photographischer Bilder.
Von E. 1 Wall, f. R. P. 5. in Rochester (R. U., Ver. Staaten).
Es ist bekannt, daß auf Chlorsilber- und Chlorbromsilber-
platten und -papieren mit feichtigkeit Bilder in oerschiedenen
färben erhalten werden können, und manche Schriftsteller haben
diesen Vorgang zu erklären uersucht. Eder und Pizzig helli1),
die Pioniere in den Chlorsilberentwicklungsprozessen, haben be-
hauptet, daß die färbe abhängig sei oon dem molekularen Zu-
stande des metallischen Silbers.
dust2) sagt, daß die färbe abhängig sei uon der Exposi-
tion; aber seine Angaben sind nicht so beschaffen, daß man
klar daraus wird, an was er eigentlich denkt. Er seßt wenigstens
auseinander, daß durch die chemische Entwicklung des Silber-
haloidsalzes zwei Reduktionssfufen gebildet werden; die erste
gibt ein rötliches und die zweite ein schwarzes Reduktions-
produkt. Das leßtere ist das Resultat einer fortgeseßten Re-
duktion der ersteren. Weiter führt er aus, daß, je stärker

1) Die Photographie mit Chlorsilbergelatine und Entwicklung. 1881, 5.20.
2) Eeitfaden für den Positiuentwicklungsprozefj auf öelatineemulsions-
papier. 1890, 5. 75.
 
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