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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 25.1911

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Lumière, Louis; Lumière, Auguste; Seyewetz, Alphonse: Ueber die Verwendung der Chinone zur Abschwächung der photographischen Silberbilder
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Zschokke, Walther: Ueber Miniaturkameras
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https://doi.org/10.11588/diglit.44943#0050

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lieber ITliniaturkameras.

Um die Erscheinung zu erklären, daß das Chinon uornehm-
lich auf die undurchsichtigen Teile des Bildes wirkt und die
schwachen Eindrücke schont, d. h. seine Wirkung auszuüben
scheint uom Grunde der Schicht bis zu ihrer Oberfläche, kann
man annehmen, dal] das Hydrochinon und das lösliche Silber-
salz, die in der Eösung entstehen, die Rolle eines physikalischen
Verstärkers spielen, der die Fleigung hat, Silber auf die Ober-
fläche des Bildes abzulagern, und so die Auflösung des Silbers
an der Oberfläche zu paralysieren.
In einer folgenden Studie haben wir uns aorgenommen,
den Einfluß der Zusammensetzung des Entwicklers auf die
Resultate der Abschwächung zu prüfen und festzustellen, ob
mit Ammoniumpersulfat die mit Paramidophenol entwickelten
llegatioe umgekehrte Resultate geben, als die mit anderen Ent-
wicklern erhaltenen.

lieber JHiniaturkameras.
Von W. Zschokke in Berlin.
Jm Verlage uon Wilhelm Knapp in Halle a. 5. ist kürz-
lich ein kleines Buch erschienen: „Die Grundgesetze der natur-
getreuen photographischen Abbildung“, uon Dr, Alexander
Gleichen, Regierungsrat. Jn diesem Buche liegt gewissermaßen
eine wissenschaftliche Begründung für die Daseinsberechtigung
der sogen. ITliniaturkameras. Es ist darin ausgeführt, daß zur
Erzeugung einer naturgetreuen Abbildung zwei Grundbedingungen
zu erfüllen sind. Die eine daaon lautet:
Die Brechkraft des Aufnahmeobjektius muß gleich der
Refraktion des Auges sein, welches das zu photographierende
Objekt betrachtet, uermehrt um das m-fache Produkt der
Refraktion des das Phofogramm betrachtenden Auges. (Hier-
bei bedeutet m das Vielfache, um welches die Originalauf-
nahme nachträglich aergrößert wurde.)
Die andere Bedingung heißt:
Die Oeffnung des Aufnahmeobjektius muß gleich der
Pupille (streng genommen der Eintrittspupille) des mensch-
lichen Auges sein.
Diese beiden Bedingungen überraschen den Fachmann zwar
nicht, aber es ist doch das Verdienst des Verfassers, daß er
sie in unmittelbaren Zusammenhang gebracht hat. Die Be-
weise dafür sind ganz mathematisch geführt, sie lassen sich
aber auch, wie nachstehend gezeigt werden soll, durch An-
schauung erbringen.
 
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