Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 25.1911

DOI Artikel:
Waterhouse, James: Das hypothetische Silbersubchlorid
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44943#0173

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Das hypothetische Silbersubchlorid. 157
Das hypothetische Silbersubchlorid.
Von Generalmajor J. Waterhouse in England.
Jm Juli 1906 unternahm ich einige Experimente zur Her-
stellung von Silbersubchlorid nach Weilars und anderen
ITlethoden. Kurze Zeit nachher wurden sic durch Krankheit
unterbrochen und erst 1908 wieder aufgenommen. Dieses
Problem ist in Europa und Amerika schon früher Gegenstand
eingehender Untersuchungen gewesen, und obgleich meine
Experimente noch nicht vollständig abgeschlossen sind, so bieten
sie doch einige interessante Gesichtspunkte, welche erwähnens-
wert sind, da in manchen fällen die erhaltenen Resultate sehr
genau mit der theoretischen Zusammensetzung uon Ag.2 CI zu-
sammenstimmen.
In den meisten fällen wurden 216 mg puloerförmig nieder-
geschlagenen Silbers mit den Chlorierungsagentien behandelt;
in anderen fällen wurden 540 mg Silbernitrat mit Eisensulfat,.
ITletol oder anderen reduzierenden Agentien reduziert, das
Silber gründlich gewaschen, um jede Spur der Reduktionsmittel
zu entfernen, und dann in feuchtem Zustande mit den Chlorierungs-
mitteln behandelt.
Weilars Originalmethode der Behandlung oon Blattsilber
mit Eisenchloridlösung gab ein dunkles, nicht leicht uon starker
Salpetersäure angreifbares Produkt, aber das Blattsilber ist
schwer genau zu wiegen oder ohne Verlust zu behandeln, mit
dem gefällten Silber wurden bessere Resultate erhalten, aber
sie waren sehr variabel, obgleich im allgemeinen sehr nahe
dem normalen von 257,51 mg f ür Ag2 CI von 216 mg Silber
entweder im lleberschufj oder Verlust. In einem falle war das
Originalprodukt 259 mg, aber nach zehntägiger Behandlung mit
Salpetersäure war das Resultat genau 257 mg. In den meisten
Fällen wurden die Produkte durch starke Salpetersäure ange-
griffen. Gefälltes Silber, mit Kupferchlorid behandelt, gab
ebenfalls Produkte, welche dem normalen Ertrage für Ag\2 Cl
nahe kamen, im allgemeinen aber blieben sie unter demselben
und wurden von Salpetersäure angegriffen; in einem falle
jedoch, in welchem das Produkt im Ueberschufj vorhanden war,
wurde dasselbe von Salpetersäure nicht angegriffen.
216 mg pulverförmiges Silber, mit einer Cösung oon chlor-
saurem Kali (Kaliumchlorat) und Salzsäure behandelt, gab ein
blai]-graues Produkt zuerst von 250 mg, welches aber durch
verlängerte Behandlung mit Salpetersäure auf 221 mg reduziert
wurde. Andere Versuche ergaben Resultate mit Gewichtsverlust,
was ebenso der fall war bei der Behandlung von Silber mit
Chlorwasser. Andererseits zeigte sich bei der Behandlung
 
Annotationen