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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 25.1911

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Wolf-Czapek, Karl W.: Photographisch-physiognomische Studien
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Albert, August: Farbenlichtdruck und Farbenaufnahmen mit Autochromplatten usw.
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https://doi.org/10.11588/diglit.44943#0119

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Farbenlichtdruck und Farbenaufnahmen mit Rutochromplatten usw. 103
Zu bemerken wäre noch, dafj das Rechtsgesicht ebenso wie
das Einksgesicht einer weiteren Steigerung durch photographische
ITlittel fähig sind, In unserem Bild ist nämlich das Rechts-
gesicht auch mit einer rechten Hirnschädelhälfte oerbunden;
wollte man die oolle Potenzierung des psychischen Ausdrucks
erreichen, so müfjfe man den größeren Hirnschädel des Einks-
gesichtes auf den Gesichfsschädel dieses Rechtsgesichtes aufsetjen;
durch Zerschneiden der Bilder ist dies leicht möglich, man er-
hält dann in noch höherem Grade, als dies unser linkes Bild
zeigt, den Eindruck eines Ueberwiegens des Psychischen über
das Physische. Umgekehrt kann man auf das Einksgesicht den
kleineren Hirnschädel des Rechfsgesichtes aufsetjen und gelangt
dann zu einer besonders eindringlichen Hervorhebung der
brutaleren ITlomente des aufgenommenen Kopfes, indem sich
mit einem kleinen Hirnschädel ein übermäßig Derbreiterter
Gesichtsschädel oerbindef.

farbenliditdruck und Farbenaufnahmen mit flutochrom-
platten usw.
Von Professor August Albert in Wien.
In manchen fällen steht dem Reproduktionstechniker ein
farbiges Original nicht für die Atelierarbeiten zur Verfügung,
und ist man gezwungen, die farbenteilaufnahmen an Ort und
Stelle, z. B. in einer Gemäldegalerie, durchzuführen, oft unter
wenig günstigen Umständen und in weit entfernten Städten.
Wenn nun auch die dortselbs! hergestellfen Aufnahmen ent-
wickelt werden und im günstigsten Falle auch die erste Aegatio-
retouche erfolgen kann, so Derbleibt dennoch die Herstellung
des Probedruckes, auf Grund dessen und im Vergleich mit dem
Original erst die Druckfarben genau gestimmt werden können
und die weitere AegatiDretouche erfolgen kann.
Es ist daher in solchen Fällen sehr werfooll, gleich mit
den Teilaufnahmen ein größeres Autochrombild anzufertigen,
welches in der Reproduktionsanstalf die Stelle des Originals zu
oertrefen hat, und nach welchem nicht nur das Abstimmen der

welcher die Stirn schwächer entwickelt ist. Jn diesen sehr häufigen Fällen
ist es praktisch unmöglich, die Ulittellinie des Gesichtes dadurch zu finden,
dal] man eine Cbene durch die Eängsachse der nase oder unabhängig hier-
von eine vertikale tbene durch die nasenwurzel legt, ts kann daher die
ITlethcide von Hallervorden nur bei starker kritischer Vorsicht in bezug
auf die Fehlerquellen angewendef werden, bewährt sich jedoch gerade zur
Hervorhebung von bestimmten Cinzelheiten, u. a. der relativen Hohe einer
Augenbraue oder eines Fluges, wie z. B. bei dem Goethekopf, sehr gut.“
 
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