Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik (25.1911)

148

Weifje Schrift in llcgatiuen.

8, Ruf allen direkt kapierenden Papieren und auch auf den
besten matten Zelloidinpapieren ist die Quantität Platin, welche
sich niederschlagen kann, stets eine sehr geringe. Wenn die
Bilder uorher fixiert sind, so ist der Platinniederschlag ein
minimaler.
Unter den Entwicklungskopierpapieren kann eine Sub-
stitution des Silbers durch Platin nur bei Chlorbromsilberpapieren
stattfinden.
In den Bildern auf Bromsilberpapieren kann sich keine
Spur oon Platin niederschlagen.

Weifje Schrift in negativen.
Von Professor Rud. riamias in JTlailand.
Die oon mir in einem früheren Rrtikel zur Rbschmächung
non ricgatiücn angegebene fflischung non rotem Blutlaugensalz,
unterschmefligsaurem Flatron und Ammoniak eignet sich in
konzentriertem Zustande sehr gut, um weifje Schriften auf
negativen herzustellen.
flber die llotwendigkeit, diese Schriften auf negativen
direkt umgekehrt herstellen zu müssen, bietet grofje Schmierig-
keiten.
indessen habe ich gefunden, daf] man diese Schrift auf
Papier herstellen und dann auf das negativ übertragen kann,
menn man gelatiniertes Papier benutzt. IRan stellt folgende

Eösung her:
Wasser ..100 ccm,
rotes Blutlaugensalz ....... 10 g,
Ammoniak. 10 ccm,
unterschmefligsaures natron .... 5 g.

mit dieser Eösung schreibt man auf einem Stück öelatine-
papier (dazu kann mit Vorteil Brom- oder Chlorsilbergelatine-
papier verwendet werden). Wenn die Schrift trocken ist,
bringt man sie in Kontakt mit dem eingeweichten negative.
Dann drückt man mit der Hand das Gelatinepapier an das
negativ und läfjt beides 5 bis 10 minuten in Kontakt.
Wenn man das negativ von der Glasseite aus beobachtet,
so wird man allmählich die auf dem Papier gemachte Schrift
(auf dem negative) erscheinen sehen. Sollte nach Entfernung
des Papier es die Schrift nicht genügend durchsichtig sein, so
taucht man das negativ 2 bis 3 minuten in eine Eösung von
Sixiernatron, wäscht es dann und läfjt trocknen.