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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 25.1911

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Namias, Rodolfo: Theoretische und praktische Betrachtungen und Untersuchungen über die Fixierung von Gold und Platin auf photographischen Silberbildern
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https://doi.org/10.11588/diglit.44943#0163

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Fixierung oon Gold und Platin auf photogr. Silberbildern.

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je nachdem die lichtempfindliche Schicht aus Gelatine, Albumin
oder aus Kollodium besteht, fluch die zur Tonung nötige Zeit
ist eine oerschiedene. ITtan kann sagen, dafj hinsichtlich der
Leichtigkeit und Vollständigkeit der Tonung das matte Zelloidin-
papier den ersten und die Zitratpapiere den letzten Platz ein-
nehmen.
2. Beim Gebrauch ein und desselben Papieres hängt
die Färbung des fertigen Bildes oor allem oon der Quantität
des niedergeschlagenen Goldes ab; indessen kann auch die Zu-
sammensetzung des Bades einen Cinflufj auf die ?arbe ausüben,
für jede Art oon Papier existiert sozusagen ein Bad, welches
bei normalem Gebrauch, d. h. ohne dafj der Tonungsprozefj
übertrieben wird, die besten Resultate gibt.
3. Bei der mit einem aus Bleisalzen und Gold zusammen-
gesetzten Tonfixierbade ausgeführten Tonung schlägt sich,
obgleich man damit sehr schwarze Töne erhalten kann, immer,
besonders in den Halbtönen, eine geringe Quantität Gold nieder.
4. Das Goldbad mit Rhodansalzen, aber ohne Säure (das
normale Bad), beschränkt sich bei keinem Papier darauf, die
Tonung sehr zu beschleunigen, denn es ist geneigt, die Eichter
zu färben und auch Doppeltöne zu geben. Auf Zusatz oon ein
wenig Säure oerändert dagegen das Rhodanbad seinen Charakter;
man beseitigt dadurch die Uebelstände des neutralen Bades und
macht es oiel haltbarer.
5. Bei der Tonung oor dem fixieren, wie es gewöhnlich
geschieht, ist die Quantität des niedergeschlagenen Goldes im
allgemeinen eine sehr kleine, und es zeigt sich nach Entfernung
des Silbers nur ein sehr schwaches Bild. Indessen erhält man
bei Anwendung eines sauren Rhodanbades und bei genügend
langer Wirkung desselben besonders auf Zelloidinpapieren
intensioc Bilder uon sehr schönem, schwarz-oiolettem Ton,
welche lediglich aus Gold bestehen
6. mit dem angegebenen Bade geht die Tonung so leicht
oor sich, dafj man dieselbe bis zur oollständigen Substitution
des Silbers durch Gold treiben kann, auch wenn die Bilder ein-
fach fixiert sind.
7. Die Entwicklungspapiere (Brom- oder Chlorbromsilber)
eignen sich sehr wenig zur Goldtonung, aufjer, wenn man ein
saures, mit einem Rhodanalkali angesetztes Bad nerwendet.
Jn diesem ?alle neigt sich die Färbung des Bildes zu ßlauoiolett.
Der Coldniederschlag ist beträchtlich und man erhält selbst nach
Entfernung des Silbers noch ein Bild oon großer Kraft, besonders
wenn man Chlorbromsilberpapiere uerwendet. Uebrigens scheint
dies der einzige Prozefj zu sein, durch welchen man so intensioe
und ausschließlich aus Gold bestehende Bilder erhalten kann.
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