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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 25.1911

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Namias, Rodolfo: Ueber den Einfluß der durch das Silber des photographischen Bildes verursachten Reaktionen auf das Unlöslichwerden der Gelatine und deren praktische Anwendung
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https://doi.org/10.11588/diglit.44943#0156

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140 tinflufj der durch das Silber verursachten Reaktionen ust».

lieber den Einflufj der durch das Silber des photographischen
Bildes verursachten Reaktionen auf das Unlöslichwerden der
Gelatine und deren praktische Rnwendung.
Von Professor Rud. namias, ITlailand.
Es ist bekannt, da^, wenn ein aus Silber bestehendes Bild,
welches durch einen Entwickler reduziert und in einer Gelatine-
schicht enthalten ist, chemischen Behandlungen unterworfen
wird, welche das Silber umwandeln, diese ein mehr oder weniger
bedeutendes Unlöslichwerden der mit dem Silber verbundenen
Gelatine veranlassen.
Dieses Unlöslichwerden kann entweder durch Verbindungen,
durch welche das Silber substituiert werden kann, oder durch
sekundäre Reaktionen, uon welchen die Bildung solcher Ver-
bindungen begleitet ist, herbeigeführt werden.
So erzeugt in einem Bromsilberbilde auf Papier oder auf
einer Glasplatte die Umwandlung des Silbers in Silberchromat
oder in 'ferrozyansilber ein leichtes Unlöslichwerden der Gelatine,
ebenso wird bei der Bildung gewisser metallischer 5errozyane
auf Grund des Silbers (5errozyanüran-Eisen-Kupfer) die Gelatine
mehr oder weniger unlöslich. Flach den Resultaten meiner
Untersuchungen scheint es, dal] das ?errozyankupfer unter den
metallischen ?errozyanen die Gelatine am stärksten unlöslich
macht.
Aber in allen den angegebenen Fällen und in ähnlichen
anderen ist die Erscheinung des Unlöslichwerdens nur eine
teilweise.
Filan kann sagen, daf] die beste Art, den Zweck zu er-
reichen, darin besteht, eine sekundäre Reaktion heroorzurufen,
welche bei der Reduktion der Chromsäure in Chromoxyd statt-
findet, welch letzteres bekanntlich die Eigenschaft des Unlöslich-
machens besitzt. Der einfachste Weg scheint darin zu bestehen,
die Chromsäure auf ein Silberbild wirken zu lassen. Jn der
Tat ist die Reaktion, welche, wie man sieht, mit großer Klarheit
oor sich geht, die folgende:
(1) . . . 6 Ag-\-3 Ag^CrO^ + 6 H,
(2) . . . 6H +2H.CrOi = 5H,O + Cr.O3.
Der Wasserstoff, welcher sich bei der Bildung uon Silber-
chromat entwickelt, reduziert nämlich uon neuem die Chromsäure,
indem er die Bildung uon Chromoxyd veranlagt, welches in
Gegenwart uon Chromsäure ein chromsaures Chromoxyd bildet.
Dies letztere ist es, welches da, wo es sich bildet, nämlich
wo Silber uorhanden ist, die Gelatine unlöslich macht.
Diese ITlethode besitzt indessen für die Praxis einen großen
Uebelstand.
 
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