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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 25.1911

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Freund, Leopold: Strahlungen als Heilmittel
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https://doi.org/10.11588/diglit.44943#0245

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Strahlungen als Heilmittel.

229

Rötungen der Hund, z. B. bei Rotlauf, Eymphgefäßentzündungen
und dergl., oder die zarten, blaßrötlichen, makulösen Gffloreszenzen,
ruelche manche, schmere Allgemeinerkrankung (Typhus, Scharlach,
Blattern, masern, sekundäres Stadium der Eues) einleiten und
deren Vorhandensein oft einzig und allein die Diagnose ermög-
licht, rechtzeitig zu erkennen. Wie oft gehen dem Arzte diese
wichtigen, aber leider oft sehr flüchtigen Symptome nerloren,
weil er die Kranken mit dem schwach ausgebildeten Ausschlag
nur bei der unzweckmäßigen Beleuchtung einer Kohlenfaden-
glühlampe oder einfachen (nicht Au ersehen) Gas-, Petroleum-
oder gar nur Kerzenflamme zu Gesicht bekommt, während am
nächsten morgen der Ausschlag schon gänzlich oder zum großen
Teile oerschwunden ist.
Der Wert des Verfahrens liegt im leichten Konstatieren des
Vorhandenseins, im Feststellen uon Aenderungen in der Größe
und Färbung oon schwach sichtbaren Gffloreszenzen, Gefäß-
erweiterungen, Tätowierungen usw. bei krankheits- und foren-
sischen Fällen1).
Seßt man tierische Galle in einer Konzentration, die an sich
noch nicht hämolytisch wirkt, zu einer Blutkörperchensuspension,
so tritt nach W. Hausmann2) unter Ginwirkung des Sonnen-
lichtes ausnahmslos nach einiger Zeit oollständige Auflösung der
roten Blutkörperchen ein, während die im Dunkeln gehaltene
Probe unoerändert bleibt. Aehnlich, nur noch oiel intensivier ist
die Wirkung des dem Urobilin nahestehenden Hämatoporphyrin.
Hausmann glaubt mit diesen Versuchen nachgewiesen zu
haben, daß der tierische Organismus Farbstoffe enthält, welche
die Fähigkeit haben, katalytisch die Wirkung des Eichtes zu
übertragen, und er nimmt an, daß der Ausfall wie die über-
mäßige Funktion solcher Sensibilisatoren zu pathologischen
Veränderungen der oerschiedensten Art Veranlassung qeben
können.
Hausmann sprißte weißen ITläusen Eösungen schwach
alkoholischen, kristallisierten Hämatoporphyrins ein. Dieselben
wurden ohne Schaden uertragen, wenn die Tiere im Dunkeln
gehalten wurden. Wurden sie aber nach der Injektion inten-
sioem, an sich jedoch absolut nicht schädlichem Eichte ausgeseßt,
so gingen sie rasch zugrunde. Bei weniger intensivier Beleuchtung
zeigten sie besonders an unbehaarter Haut eine deutliche Dunsung
und Rötung3).

1) „Wien. klin. Wochenschr.“ 1910, nr. 49.
2) ebenda 1908, nr. 44.
3) ebenda 1909, nr. 52.
 
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