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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 25.1911

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Unger, Arthur Wilhelm: Ueber Mattdruck
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https://doi.org/10.11588/diglit.44943#0205

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Ueber Hlattdruck,

189

die Bestimmung der anzufertigenden Kiisches für den Druck
auf ITlattkunstdruckpapier angegeben oder, die Platten unter
Verwendung entsprechender Raster und besonderer Gestaltung
des Flegatias tief geätzt und „brillant“ (kontrastreich) herstellen.
So ist es denn sogar gelungen, auch Dreifarbendrucke mit
geeigneten Sonderfarben uollsfändig matt zu erhalten. Gin
uorzüglicher Beleg dafür, daf] der JTlattdreifarbendruck
sehr gut durchführbar sei, ist der im Verlage oon JTI. ITlunk
in Wien erschienene Andersen-Kalender für 1911, der mit
Klischees uon C. Ang er er & Gösch 1 in der Buchdruckerei
Christoph Reifjers Söhne in Wien gedruckt worden ist?
Dies gilt um so mehr, als anfänglich der Druck auf glänzendem
Chromopapier gedacht war, die Hebungen also nur hierfür an-
gefertigt worden sind. An der k. k. Graphischen Eehr- und
Versuchsanstalt in Wien sind gleichfalls eine größere Anzahl
uon ITlattdreifarbendrucken mit sehr gutem Crfolge hergestellt
worden.
Zweifellos ist aber der Druck mit niaftdruckfarben auf
mattkunstdruckpapieren immerhin schwieriger als der auf
„glänzenden“ gestrichenen Papiersorfen. Um nun auf solchen
gleichfalls matte Bilderdrucke gewinnen zu können, haben
mehrere Druckfarbenfabriken uerschiedene Sonderdruckfarben in
den Handel gebracht. Zunächst sind hier die „mattfarben für
glänzende Kunstdruckpapiere“ oon Käst & Chinger, 6. m. b. H,
in Stuttgart, ferner der Arma Berger & Wirth in Leipzig
und die „ D e t h 1 e f f s - Graoüretintfarben“ der Sirma Gebr.
Jänecke & 5r. Schneemann, G. m. b. H. in Hannouer, zu er-
wähnen. Beide zuletjt genannte Fabriken bringen aber in weiterer
Ergänzung noch zart getönte Ueberdruckfarben auf den markt,
welche bestimmt sind, mit uollen Tonplatten noch über die mit
den früher erwähnten mattfarben gedruckten Illustrationen (oder
auch über die ganzen Papierbogen, etwa mittels Steindrucks)
in einem zweiten Arbeitsvorgänge gedruckt zu werden. Hierher
gehören das „Antilustrol“ und „Duplexantilusfrol“ der Hanno-
ueraner 5irma und das „Hlattonin“ der leipziger Fabrik. Durch
diesen zweiten Aufdruck gewinnen die Bilder tatsächlich sehr
an Tiefe, was einfach dadurch zu erklären ist, dafj die über
die Autotypien gelegte wohl matte, aber sehr transparente
Schicht die bei nicht überdruckten Bildern immerhin namhafte
Oberflächenreflexion beseitigt. In letjter Zeit erzeugen übrigens
auch noch andere Fabriken für den gleichen Zweck bestimmte
„ITlattpasten“.
 
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