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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 25.1911

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Urban, Wilhelm: Beiträge zur Praxis der gerichtlichen Photographie
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https://doi.org/10.11588/diglit.44943#0203

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Beiträge zur Praxis der gerichtlichen Photographie.

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Deckung gebracht und danach in der Kamera und bei Durch-
sichtsbeleuchtung das Regalit) C erhalten. Die uon diesem
endlich getoonnene Kopie zeigte jetgt die norstehenden Konturen
der Durchpausung stärker als die nachträglich darübergeseßtc
Tintenschrift.
2.
Wiederholt konnten oom Referenten für den optischen
Rachweis verschiedener Tintensorten in einem und demselben
Schriftsätze mit gutem Erfolge Autochromplatten oerwendet
werden. Zur Aufnahme empfiehlt es sich, mit Filter oor der
Platte unter Verwendung uon JAikroobjektioen bei 10- bis
20facher Vergrößerung und direktem Sonnenlichte zu arbeiten,
wobei der bereits im Jahrbuch 1910, S. 60 ff., beschriebene
llnioersalapparat in uertikaler Anordnung sich sehr gut bewährt
hat. Sehr demonstratio kann mittels Autochromaufnahmen auch
der chromatische Verlauf oon Tintenuntersuchungen in Strichel-
manier oeranschaulicht werden, wobei namentlich die zwischen
oerschiedenen, aber ein und derselben Tintenklasse angehörigen
Tinfenarfen zutage tretenden geringen Unterschiede oft in über-
raschend markanter Weise sichtbar werden, eine Erscheinung,
die in der gewissermaßen mangelhaften Farbenrichtigkeit der
Autochromplatte ihre Ursache haben dürfte.
3.
Besondere Beachtung oerdient bei den photographischen
Arbeiten der öerichtsexperten ein neuer, oor kurzem in den
Handel gebrachter ITliniaturscheinwerfer1). Es ist dies im
wesentlichen eine in ein Blechgehäuse gestellte und mit gewöhn-
licher Glühlampenleitung zu betreibende Fixpunktbogenlampe,
deren Eicht durch ein Einsensystem (Projektor) nach Art medi-
zinischer Eampen in einen Kegel zusammengefaßt wird. Der-
selbe läßt sich nun durch die eigenartige Konstruktion dieses
Projektors beliebig dirigieren und liefert je nach seiner Ent-
fernung oom Beleuchtungsobjekte einen sehr gleichmäßigen
Eichtkreis oon 30 bis 300 mm Durchmesser und relatio sehr
hoher Eeuchtkraft. Besagter Scheinwerfer erweist sich nicht nur
für die oerschiedenen Fälle der exploratioen Aufnahme oon
Schriftfälschungen aller Art, Rasuren und dergl. als oorzüglich
geeignet, sondern kann, wie Referent fand, auch für die Auf-
nahme oon Fingerabdrücken auf Glas ausgezeichnete Dienste
leisten. Zur EäSung der genannten Aufgabe sind in der Eiteratur
zwar gut geeignete, aber mehr oder minder komplizierte

1) fabriziert uon Güstau Geiger, ITlünchen, JTlaximilianplafj.
 
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