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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 27.1913

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Trautz, Max Theodor: Ueber die Geschwindigkeit von Gasreaktionen
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Baudisch, Oskar: Ueber das chemische Verhalten anorganischer, stickstoffhaltiger Pflanzennahrungsstoffe gegenüber dem Sonnenlicht
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https://doi.org/10.11588/diglit.45029#0059
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Chemisches Verhalten anorganischer Pflanzennahrungsstoffe usw.

manometrisch gemessen und war im Licht im Einklang-
mit den schon beschriebenen Befunden einige Prozent
größer als im Dunkeln. Aber auch dieser Effekt war
schwer zu messen, obwohl leicht festzustellen, denn die
gemessenen Unterschiede betrugen am Schwefelsäuremano-
meter doch nur etwa i mm. Messungen nach derKundt-
schen Methode ergaben im Dunkeln für das Verhältnis
der spezifischen Wärmen bei 18 Grad und '/3 Atmosphäre
Druck den Wert cv = 5,170. Ferner wurden die mittleren
spezifischen Wärmen von Chlor bei konstantem Druck und
für die Intervalle 25 bis 100, 25 bis 150 und 25 bis 200 Grad
unter Anwendung von Vakuumgefäßen für Vorheizerr
Zwischenstück und Kalorimeter nach der Durchströmungs-
methode bestimmt und ergaben in guter Uebereinstimmung
Werte, die auch mit den bisherigen Bestimmungen anderer
Forscher befriedigend im Einklang stehen. Die Unter-
suchung der merkwürdigen Lichtwirkungen wird fortgesetzt.
Heidelberg, den 11. November 1912.

Ueber das chemische Verhalten anorganischer, stickstoff-
haltiger Pflanzennahrungsstoffe gegenüber dem Sonnenlicht.
Von Privatdozent Dr. Oskar Baudisch in Zürich.
Die grüne Pflanze baut aus den anorganischen Grund-
stoffen Kohlensäure, Wasser und Salpeter organische Ver-
bindungen auf.
Diese aufbauende Kraft der Pflanzenzelle, die von einer-
unerschöpflichen Vielseitigkeit beherrscht wird, eine Kraft,,
die in den kleinen Laboratorien mit den einfachsten Hilfs-
mitteln so überaus mannigfaltige Stoffe entstehen läßt, führt
uns so recht unsere Machtlosigkeit in der Bemeisterung der
Grundstoffe und Kräfte vor Augen. Dadurch werden wir
aber aufs neue veranlaßt, immer und immer wieder in
jedem sprießenden Grashalm, jedem grünen Blatt und jeder
farbenprächtigen Blüte die Größe der Natur zu bewundern.
Aus dem anorganischen Erdboden wächst der Pflanzen-
leib dem Sonnenlicht entgegen und produziert dabei die
für das Leben der Menschen und Tiere notwendige Nahrung,
die dann in Form von Eiweißstoffen, Kohlehydraten, Fetten,.
Oelen und Phosphatiden dem tierischen Organismus zu-
geführt wird.
 
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