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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 27.1913

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Zaar, Karl: Ueber eine Aufnahmemethode für stereophotographische bezw. photogrammetrische Zwecke
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https://doi.org/10.11588/diglit.45029#0097
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Eine Aufnahmemethode für stereophotographische Zwecke.

Ueber eine Rufnahmemethode für stereophotographische
beztn. photogrammetrische Zmecke.
Von Ingenieur Professor Karl Zaar in Brünn.
Stereoskopaufnahmen werden bekanntlich mit besonderen
Apparaten, welche im Prinzip Doppelkameras sind, her-
gestellt. Die beiden Halbbilder werden hierbei gleichzeitig
von zwei identischen Objektiven entworfen.
Man ist jedoch imstande — allerdings mit gewissen Ein-
schränkungen — auch mit gewöhnlichen Kameras, welche
nur ein Objektiv besitzen, Stereoaufnahmen herzustellen.
Dies kann durch Vorschaltung von Spiegeln oder Prismen
vor das Objektiv erreicht werden, wodurch die erforderliche
Bildspaltung entsteht, weiter in der Weise, daß man nach
erfolgter Aufnahme des Objektes die ganze Kamera oder,
was auf dasselbe herauskommt, das Objektiv allein ver-
schiebt und eine zweite Aufnahme macht, welche zum erst-
gewonnenen Bild das entsprechende zweite Halbbild liefert.
In ähnlicher Weise kann man zum Ziele kommen, wenn
man bei unveränderter Objektivstellung das Objekt nach
erfolgter Aufnahme dreht oder verschiebt und dasselbe in
dieser veränderten Lage noch einmal photographiert.
Dem letztgenannten Vorgang — Verschiebung des Ob-
jektes —, welcher weniger bekannt und geübt ist, gilt die
nachfolgende Studie.
Wir setzen voraus, daß die Bildebene der Kamera,
welche je nach dem Zwecke, dem die Aufnahmen dienen
sollen, eine gewöhnliche oder photogrammetrisch adjustierte
Kamera mit beweglichem Auszug sei, vertikal stehe, ferner
daß sich das Objekt auf einem Objektträger befinde, welcher
mittels einer Schlittenführung genau horizontal und parallel
zur Bildebene verschoben werden kann. Ein entsprechend
angebrachter Maßstab (allenfalls mit Nonius) ermögliche eine
genaue Ablesung bezw. Bemessung der Größe der Ver-
schiebung. Die sich ergebenden Beziehungen sollen an
der Hand der Grundrißfigur 5 klargemacht werden: C sei
der Mittelpunkt des Objektives (für Messungszwecke ist C
als der erste Knotenpunkt aufzufassen). Die Strecke A B
versinnbildliche das aufzunehmende Objekt, welches sich
nach Verschiebung um die Größe v in Ax B, befinde. E sei
die Spur der Vertikalebene des Positives, in welcher ab als
das Bild von AB, a,b, als jenes des nach AlB1 ver-
schobenen Objektes zustande kommt. Wenn wir die vor-
läufige Annahme machen, daß beide Abbildungen gleich-
zeitig in E vorliegen, so ist aus Fig. 5 zu ersehen, daß ab
 
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