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Cobenzl, A.: Schwefelsaure Tonerde, schwefelsaurer Baryt und Betriebswasser
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.45029#0111
Schwefelsäure Tonerde, schwefelsaurer Baryt usw.
Schwefelsäure Tonerde, schwefelsaurer Baryt und
Betriebswasser.
Von Chemiker A. Cobenzl in Nußloch bei Heidelberg.
Für die Papierfabrikation und Streicherei spielen die
schwefelsaure Tonerde und der schwefelsaure Baryt sowie
das Wasser eine wichtige Rolle. Bei den beiden"Erzeug-
nissen der Großindustrie ist man bezüglich der dauernden
Verläßlichkeit und Güte sehr großen Gefahren ausgesetzt,
denn ein geringer etwa übersehener Mangel bringt in den
damit erzeugten Fabrikaten unabsehbaren Schaden. Nicht
großsprecherische Anpreisungen und billige Preise sollen
zum Einkäufe verleiten, sondern nur altbewährte, sach-
kundige Fläuser, welche über die Verwendungsart genau
unterrichtet sind, sollen maßgebend sein.
Aluminiumsulfat wird meist aus Alaunschiefer, Kryolith
oder Bauxit hergestellt.
Alaunschiefer, eine Mischung von Tonerdesulfat mit
Tonerdehydrat, bildet nur ein vereinzeltes natürliches Vor-
kommen. Durch Erhitzen wird er wasserlöslich und aus-
gelaugt.
Kryolith. Natriumaltfminiumfluorid wird feinst ge-
mahlen und mit Kalziumkarbonat gemischt in Flammen-
bezw. Drehöfen erhitzt. Kohlensäure entweicht. Der aus
unlöslichem Fluorkalzium und löslichem Natriumaluminat
bestehende Rückstand wird ausgelaugt, aus der Lösung
durch Einleiten der oben gewonnenen Kohlensäure das
Tonerdehydrat gefällt, letzteres durch Filtrieren von der
kohlensauren Natronlösung (Nebenprodukt) getrennt und
durch Auswaschen gereinigt.
Bauxit, wie angegeben, mit Soda oder einem Gemenge
von Natriumsulfat und Kohle erhitzt, gibt lösliches Natrium-
aluminat. Das daraus wie oben gewonnene Aluminium-
hydroxyd wird in erhitzte, nahezu konzentrierte Schwefel-
säure eingetragen. Bei richtiger Feststellung der Stärke
und Temperatur der Säure, des Feuchtigkeitsgrades der Ton-
erde und des Verhältnisses zwischen Hydrat und Säure
entsteht unmittelbar reines eisenfreies Sulfat von geforderter
Basizität. Ein vorzügliches Reinigungsmittel für Tonerde
Salzlösungen bildet, ein geringer Zusatz von Leimlösung,
welche alle Verunreinigungen mitreißt. Die klare, besonders
von Kieselsäure befreite Lösung, wird in Kupferpfannen
bis zur Schmelzhitze erhitzt, in Formen gegossen und ergibt
dabei die porzellanartig durchscheinenden Stücke der be-
kannten Handelsware.
Schwefelsäure Tonerde, schwefelsaurer Baryt und
Betriebswasser.
Von Chemiker A. Cobenzl in Nußloch bei Heidelberg.
Für die Papierfabrikation und Streicherei spielen die
schwefelsaure Tonerde und der schwefelsaure Baryt sowie
das Wasser eine wichtige Rolle. Bei den beiden"Erzeug-
nissen der Großindustrie ist man bezüglich der dauernden
Verläßlichkeit und Güte sehr großen Gefahren ausgesetzt,
denn ein geringer etwa übersehener Mangel bringt in den
damit erzeugten Fabrikaten unabsehbaren Schaden. Nicht
großsprecherische Anpreisungen und billige Preise sollen
zum Einkäufe verleiten, sondern nur altbewährte, sach-
kundige Fläuser, welche über die Verwendungsart genau
unterrichtet sind, sollen maßgebend sein.
Aluminiumsulfat wird meist aus Alaunschiefer, Kryolith
oder Bauxit hergestellt.
Alaunschiefer, eine Mischung von Tonerdesulfat mit
Tonerdehydrat, bildet nur ein vereinzeltes natürliches Vor-
kommen. Durch Erhitzen wird er wasserlöslich und aus-
gelaugt.
Kryolith. Natriumaltfminiumfluorid wird feinst ge-
mahlen und mit Kalziumkarbonat gemischt in Flammen-
bezw. Drehöfen erhitzt. Kohlensäure entweicht. Der aus
unlöslichem Fluorkalzium und löslichem Natriumaluminat
bestehende Rückstand wird ausgelaugt, aus der Lösung
durch Einleiten der oben gewonnenen Kohlensäure das
Tonerdehydrat gefällt, letzteres durch Filtrieren von der
kohlensauren Natronlösung (Nebenprodukt) getrennt und
durch Auswaschen gereinigt.
Bauxit, wie angegeben, mit Soda oder einem Gemenge
von Natriumsulfat und Kohle erhitzt, gibt lösliches Natrium-
aluminat. Das daraus wie oben gewonnene Aluminium-
hydroxyd wird in erhitzte, nahezu konzentrierte Schwefel-
säure eingetragen. Bei richtiger Feststellung der Stärke
und Temperatur der Säure, des Feuchtigkeitsgrades der Ton-
erde und des Verhältnisses zwischen Hydrat und Säure
entsteht unmittelbar reines eisenfreies Sulfat von geforderter
Basizität. Ein vorzügliches Reinigungsmittel für Tonerde
Salzlösungen bildet, ein geringer Zusatz von Leimlösung,
welche alle Verunreinigungen mitreißt. Die klare, besonders
von Kieselsäure befreite Lösung, wird in Kupferpfannen
bis zur Schmelzhitze erhitzt, in Formen gegossen und ergibt
dabei die porzellanartig durchscheinenden Stücke der be-
kannten Handelsware.