M. Hoernes Die neolithische Keramik in Österreich
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irgendeiner Beziehung zu den
Streufiguren des Pfahlbau-
Rahmenstiles. Wir finden auf
jenen „Sonnen“ und „Fenster“,
wie in der Mondseekeramik, und
Sparrenmuster, wie auf den
Laibacher Töpfen. Die bronze-
zeitlichen Terramaren Ober-
italiens liefern fernere Analogien
zu dem, was man „Mondseestil“
nennen könnte. Auf einem Gefäß
aus Gorzano wechseln konzen-
trische Halbkreisfiguren mit qua-
dratischen „Fenstefgittern“, auf
einem andern aus Castione „Son-
nenfiguren“ mit rhombisch und
kreisförmig' umrandeten Buckeln.
Andere, sehr nahe Parallelen zwi-
schen diesen beiden Gebieten
liegen außerhalb der Keramik.
Die ostalpinen Pfahlbauten ent-
hielten zum Teil sehr feine „ge-
muschelte“ Steinwerkzeuge, die
Station von Brunndorf gerade
an den paläolithischen Solutre-
typus „ä feuille de laurier“ er-
innernde Dolch- oder Lanzen-
spitzen1), die Stationen im Salz-
kammergut ebensolche und
außerdem sichelförmig ge-
krümmte Messerklingen.2) Die
ersteren kehren wieder im Torf-
moor von Polada, im Varese-See
und in der Terramar von Men-
tale, die letzteren in den Ske-
lettgräbern von Povegliano. Alle
diese Analogien3) führen für
Italien in die Bronzezeit, auch
die bekannten Armschutzplatten
Ö Vgl. Möllner, Typische Formen
des Landesmuseums in Laibach, Taf. V
und Munro, Lake-dwellings of Europe
S. 173, Fig. 42.
2) Vgl. Much, Atlas XIII 20—25.
3) Vgl. folgende Abbildungen in
Montelius Civ. prim en Italie I 3, 1
14, 23 (Castione); 18, 15 (Gor-
137
140
141
Fig. 133—142 Tongefäße und Topfscherben verschiedenen Fundortes; n. 134
y2n. Gr.; n. 135—138. 141 73 n. Gr.; n. 139. 140 V511. Gr.; n. 133 % n. Gr. (133. 134
Mondsee nach Much, Kupferzeit2 S. 138 Fig. 60 und S. 33 Fig. 32. — 135. Mond-
see nach Munro a. O. 40, 7. — 136. Schussenried nach Munro a. O. 34, 17. —
137. Kölesd nach Hampel a. O. Taf. 129, 21. — 138. Cypern nach Much a. O.
S. 138 Fig. 58. — 139, 140. Cypern nach Ohnefalsch-Richtf.r, Kypros, die Bibel
und Homer Taf. 216, 12, 9. — 141. Wollishofen nach Heierli, Pfahlbauten,
9. Bericht, Taf. IX 5. — 142. Cypern nach Ohnefalsch-Richter a. O. 5.)
ist nicht abzuweisen. Ebenso sicher stehen ge-
wisse Zeichen auf troischen Spinnwirteln in
(Varese); 4, 13 (Polada);
zano); 19, 1 (Montale); 37, 1 (Polada).
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irgendeiner Beziehung zu den
Streufiguren des Pfahlbau-
Rahmenstiles. Wir finden auf
jenen „Sonnen“ und „Fenster“,
wie in der Mondseekeramik, und
Sparrenmuster, wie auf den
Laibacher Töpfen. Die bronze-
zeitlichen Terramaren Ober-
italiens liefern fernere Analogien
zu dem, was man „Mondseestil“
nennen könnte. Auf einem Gefäß
aus Gorzano wechseln konzen-
trische Halbkreisfiguren mit qua-
dratischen „Fenstefgittern“, auf
einem andern aus Castione „Son-
nenfiguren“ mit rhombisch und
kreisförmig' umrandeten Buckeln.
Andere, sehr nahe Parallelen zwi-
schen diesen beiden Gebieten
liegen außerhalb der Keramik.
Die ostalpinen Pfahlbauten ent-
hielten zum Teil sehr feine „ge-
muschelte“ Steinwerkzeuge, die
Station von Brunndorf gerade
an den paläolithischen Solutre-
typus „ä feuille de laurier“ er-
innernde Dolch- oder Lanzen-
spitzen1), die Stationen im Salz-
kammergut ebensolche und
außerdem sichelförmig ge-
krümmte Messerklingen.2) Die
ersteren kehren wieder im Torf-
moor von Polada, im Varese-See
und in der Terramar von Men-
tale, die letzteren in den Ske-
lettgräbern von Povegliano. Alle
diese Analogien3) führen für
Italien in die Bronzezeit, auch
die bekannten Armschutzplatten
Ö Vgl. Möllner, Typische Formen
des Landesmuseums in Laibach, Taf. V
und Munro, Lake-dwellings of Europe
S. 173, Fig. 42.
2) Vgl. Much, Atlas XIII 20—25.
3) Vgl. folgende Abbildungen in
Montelius Civ. prim en Italie I 3, 1
14, 23 (Castione); 18, 15 (Gor-
137
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Fig. 133—142 Tongefäße und Topfscherben verschiedenen Fundortes; n. 134
y2n. Gr.; n. 135—138. 141 73 n. Gr.; n. 139. 140 V511. Gr.; n. 133 % n. Gr. (133. 134
Mondsee nach Much, Kupferzeit2 S. 138 Fig. 60 und S. 33 Fig. 32. — 135. Mond-
see nach Munro a. O. 40, 7. — 136. Schussenried nach Munro a. O. 34, 17. —
137. Kölesd nach Hampel a. O. Taf. 129, 21. — 138. Cypern nach Much a. O.
S. 138 Fig. 58. — 139, 140. Cypern nach Ohnefalsch-Richtf.r, Kypros, die Bibel
und Homer Taf. 216, 12, 9. — 141. Wollishofen nach Heierli, Pfahlbauten,
9. Bericht, Taf. IX 5. — 142. Cypern nach Ohnefalsch-Richter a. O. 5.)
ist nicht abzuweisen. Ebenso sicher stehen ge-
wisse Zeichen auf troischen Spinnwirteln in
(Varese); 4, 13 (Polada);
zano); 19, 1 (Montale); 37, 1 (Polada).