203
E. Tietze-Conrat Unbekannte Werke von G. R. Donner
2O4
treten nur die beiden Deckplatten hinzu, die über
die Basis herausspringen und die Statuen des
Mittelstückes tragen. Doch liegen auch solche
mit ornamentalen Reliefs verzierte Deckplatten
über den andern Teilen des Postamentes, so daß
die Figuren mit ihren Sockeln dem ganzen Auf-
bau des Altares organisch eingefügt werden.
Das Mittelstück ist von dem Postament wieder
durch ein Gesims abgetrennt und besteht wie dieses
liegende Halbgiebel zerfällt. Der mittlere Teil
wird durch eine scharfprofilierte Einfassung ab-
geschlossen, die in ihren Konturen wieder eine
Verkleinerung der Gesamtbekrönung des Altares
darstellt; ober dem stumpfen Giebel sind zwei
geflügelte Engelsköpfe mit dem Kreuz angebracht.
Das flache Feld enthält in gezacktem, mit einer
Conche und anderem plastischen Schmuck ver-
zierten Rahmen das Bild Gottvaters mit der Taube.
Fig. 73 Bekrönung des Altars in der Schloßkapelle zu Aschach
aus einem zurückliegenden Teil, in den das Altar-
bild — ein Crucifixus — eingelassen ist und den
vorspringenden Seitenteilen: den Pilastern und
Säulen, die über ihren reichgeschmückten Kapi-
tälen den Architrav tragen und den Heiligenfiguren,
links und rechts von den Säulen. Ober dem Bild-
rahmen, den Architrav schon überschneidend, ist
ein geflügelter Engelskopf mit Fruchtkränzen skul-
piert. Der oberste Teil des Altares (Abb. 73) be-
steht aus dem Architrav, der die Inschrift trägt
und der eigentlichen Bekrönung, die wieder in
ein flaches Mittelfeld und zwei über den Säulen
Auf den beiden Giebeln knien adorierende Engel,
die sich zum Crucifixus hinunterneigen; der Engel
links hat die Hände gefaltet und hält mit seinen
Armen das Gewand, das ihm den Körper bedeckt,
nur Nacken, Arme und das rechte Bein frei läßt;
bei dem andern Engel ist das Tuch um die Hüften
in einen Knoten zusammengefaßt und bedeckt
beide Beine; mit der rechten Hand zieht er es
zur Brust hinauf, die linke hat er in anbetender
Gebärde zur Seite gestreckt. Die Gewänder sind
in großen Flächen modelliert, die das volle Licht
haben; zwischen den Beinen und unter den Armen
E. Tietze-Conrat Unbekannte Werke von G. R. Donner
2O4
treten nur die beiden Deckplatten hinzu, die über
die Basis herausspringen und die Statuen des
Mittelstückes tragen. Doch liegen auch solche
mit ornamentalen Reliefs verzierte Deckplatten
über den andern Teilen des Postamentes, so daß
die Figuren mit ihren Sockeln dem ganzen Auf-
bau des Altares organisch eingefügt werden.
Das Mittelstück ist von dem Postament wieder
durch ein Gesims abgetrennt und besteht wie dieses
liegende Halbgiebel zerfällt. Der mittlere Teil
wird durch eine scharfprofilierte Einfassung ab-
geschlossen, die in ihren Konturen wieder eine
Verkleinerung der Gesamtbekrönung des Altares
darstellt; ober dem stumpfen Giebel sind zwei
geflügelte Engelsköpfe mit dem Kreuz angebracht.
Das flache Feld enthält in gezacktem, mit einer
Conche und anderem plastischen Schmuck ver-
zierten Rahmen das Bild Gottvaters mit der Taube.
Fig. 73 Bekrönung des Altars in der Schloßkapelle zu Aschach
aus einem zurückliegenden Teil, in den das Altar-
bild — ein Crucifixus — eingelassen ist und den
vorspringenden Seitenteilen: den Pilastern und
Säulen, die über ihren reichgeschmückten Kapi-
tälen den Architrav tragen und den Heiligenfiguren,
links und rechts von den Säulen. Ober dem Bild-
rahmen, den Architrav schon überschneidend, ist
ein geflügelter Engelskopf mit Fruchtkränzen skul-
piert. Der oberste Teil des Altares (Abb. 73) be-
steht aus dem Architrav, der die Inschrift trägt
und der eigentlichen Bekrönung, die wieder in
ein flaches Mittelfeld und zwei über den Säulen
Auf den beiden Giebeln knien adorierende Engel,
die sich zum Crucifixus hinunterneigen; der Engel
links hat die Hände gefaltet und hält mit seinen
Armen das Gewand, das ihm den Körper bedeckt,
nur Nacken, Arme und das rechte Bein frei läßt;
bei dem andern Engel ist das Tuch um die Hüften
in einen Knoten zusammengefaßt und bedeckt
beide Beine; mit der rechten Hand zieht er es
zur Brust hinauf, die linke hat er in anbetender
Gebärde zur Seite gestreckt. Die Gewänder sind
in großen Flächen modelliert, die das volle Licht
haben; zwischen den Beinen und unter den Armen