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J. Bayer Eine Töpferei aus der Bronzezeit bei Herzogenburg
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b) Mittelgroße Keramik ohne Bauchwulst
4. Hierher gehören annähernd zylindrische,
in der üblichen Manier graphitierte, meist unge-
henkelte (selten mit kleinem, rundem Henkel an
der Bauchweite versehene) Töpfe mit leichteinge-
zogenem Rande, ferner fein graphitierte Becher
ohne Verzierung, unseren henkellosen Trinkbechern
nicht unähnlich.1)
6. Schöne, poliert erscheinende, große flache
Teller,1) leider nur in Fragmenten’vorhanden. Mit
ihren niederen, oft kantig abgeflachten Rändern
gleichen sie großen Pfannen und dienten möglicher-
weise zum Brotbacken.2) Auf der nicht graphi-
tierten Unterseite befinden sich=starke Henkel, mit
kleiner Lichte, zum Aufhängen an der Wand des
Gemaches. Auch ohne Rand kommen diese Teller
vor, etwa unseren Tortenplatten zu vergleichen.
17 b
Fig. 17a b Gehenkelter Teller
Durchmesser am Rand 22 cm, Höhe 6 cm
17 a
5. Fast die Hälfte des ganzen Fundmaterials
bestand aus gehenkelten Tellern, welche innen
fein geglättet und graphitiert, auf der Außenseite
aber rauh gelassen sind. Ein massiver Henkel
mit einer dem Zeigefinger angepaßten Lichte setzt
gewöhnlich am Rande an. Die kleineren Teller
besitzen einen Randabschnitt, die größeren (Durch-
messer am Rand 22 cm, Höhe 6 cm) zwei Innen-
linien. Der Rand lädt mehr oder minder aus und
ist oft etwas abwärts gebogen. Der Boden selbst
Fig. 18 Gehenkelter Teller
Durchmesser am Rand 18·5 cm, Höhe 5 cm
ist auf der Unterseite meist nicht ausgeprägt, so
daß der« Teller nicht gerade auf liegt, ein Beweis,
daß diese Stücke vorwiegend dazu bestimmt waren,
bei ihrer Benutzung in der Hand gehalten zu werden,
worauf auch die massiven Henkel hinweisen.
x) Vgl. Μ. Hoernes a. O. 23 fg. Fig. 40 (Haslerberg).
c) Große, gebuckelte Urnen, sehr roh gear-
beitete Koch- und Vorratsgefäße
7. Einige der großen Urnen haben flachen Bo-
den, andere einen ausgeprägten massiven Unter-
satz. Erstere sind vollständig graphitiert, meist
Fig. 19 Fragment eines großen, flachen Tellers mit
Henkel; J/2 n. Gr.
gebuckelt, der Urnenbauch glatt, selten- leicht
kanneliert, der Hals stark eingezogen mit weit
ausladendem Mundsaum. Andere sind am Hals-
x) Ähnlich Ziersdorf im Gerichtsbezirk Ravelsbach
und Hadersdorf a. Kamp, beide in N.-Ö.
2) Gnirs Jahrbuch d. Z. K. I (1903) 72.
J. Bayer Eine Töpferei aus der Bronzezeit bei Herzogenburg
68
b) Mittelgroße Keramik ohne Bauchwulst
4. Hierher gehören annähernd zylindrische,
in der üblichen Manier graphitierte, meist unge-
henkelte (selten mit kleinem, rundem Henkel an
der Bauchweite versehene) Töpfe mit leichteinge-
zogenem Rande, ferner fein graphitierte Becher
ohne Verzierung, unseren henkellosen Trinkbechern
nicht unähnlich.1)
6. Schöne, poliert erscheinende, große flache
Teller,1) leider nur in Fragmenten’vorhanden. Mit
ihren niederen, oft kantig abgeflachten Rändern
gleichen sie großen Pfannen und dienten möglicher-
weise zum Brotbacken.2) Auf der nicht graphi-
tierten Unterseite befinden sich=starke Henkel, mit
kleiner Lichte, zum Aufhängen an der Wand des
Gemaches. Auch ohne Rand kommen diese Teller
vor, etwa unseren Tortenplatten zu vergleichen.
17 b
Fig. 17a b Gehenkelter Teller
Durchmesser am Rand 22 cm, Höhe 6 cm
17 a
5. Fast die Hälfte des ganzen Fundmaterials
bestand aus gehenkelten Tellern, welche innen
fein geglättet und graphitiert, auf der Außenseite
aber rauh gelassen sind. Ein massiver Henkel
mit einer dem Zeigefinger angepaßten Lichte setzt
gewöhnlich am Rande an. Die kleineren Teller
besitzen einen Randabschnitt, die größeren (Durch-
messer am Rand 22 cm, Höhe 6 cm) zwei Innen-
linien. Der Rand lädt mehr oder minder aus und
ist oft etwas abwärts gebogen. Der Boden selbst
Fig. 18 Gehenkelter Teller
Durchmesser am Rand 18·5 cm, Höhe 5 cm
ist auf der Unterseite meist nicht ausgeprägt, so
daß der« Teller nicht gerade auf liegt, ein Beweis,
daß diese Stücke vorwiegend dazu bestimmt waren,
bei ihrer Benutzung in der Hand gehalten zu werden,
worauf auch die massiven Henkel hinweisen.
x) Vgl. Μ. Hoernes a. O. 23 fg. Fig. 40 (Haslerberg).
c) Große, gebuckelte Urnen, sehr roh gear-
beitete Koch- und Vorratsgefäße
7. Einige der großen Urnen haben flachen Bo-
den, andere einen ausgeprägten massiven Unter-
satz. Erstere sind vollständig graphitiert, meist
Fig. 19 Fragment eines großen, flachen Tellers mit
Henkel; J/2 n. Gr.
gebuckelt, der Urnenbauch glatt, selten- leicht
kanneliert, der Hals stark eingezogen mit weit
ausladendem Mundsaum. Andere sind am Hals-
x) Ähnlich Ziersdorf im Gerichtsbezirk Ravelsbach
und Hadersdorf a. Kamp, beide in N.-Ö.
2) Gnirs Jahrbuch d. Z. K. I (1903) 72.