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Österreich / Zentral-Kommission für Erforschung und Erhaltung der Kunst- und Historischen Denkmale [Hrsg.]
Jahrbuch der K. K. Zentral-Kommission für Erforschung und Erhaltung der Kunst- und Historischen Denkmale — NF. 4.1906

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Nr. 3
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Hoernes, Moritz: Goldfunde aus der Hallstattperiode in Österreich-Ungarn
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https://doi.org/10.11588/diglit.47869#0054
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«7


Μ. HoerneS Goldfunde aus der Hallstattperiode in Österreich-Ungarn

88

zwischen je zwei größeren Kreisornamenten)
diese 20 goldplattierten Bronzezierstücke, deren
Rückseite Fig. 68 zeigt, waren mittels der beiden
Ösen der letzteren auf 2 Schnüre oder Riemchen
gezogen und bildeten vermutlich den Besatz eines
Gürtels; ferner der ebenso her gestellten konvexen
Zierscheibe Fig. 69, die an der Rückseite ein

66 67 68



Fig. 66—68. 70. 71 Aus dem Depotfund von
Rothengrub
(66—68 Goldplattierte Bronze; 70. 71 Golddraht)

Öhr hatte und auch zu einem Gürtel gehört haben
kann; dem feinen, wahrscheinlich von der Um-
windung eines Riemchens herrührenden Golddraht
Fig. 70; dem schon erwähnten Spiralgoldringe
Fig. 71 und dem Hauptstück Fig. 72, welches nur
in dem eichelförmigen Mittelteil einen Kern aus
Bronze (von Franck schreibt allerdings regelmäßig
Kupfer für Bronze) gehabt haben soll, sonst aber
ganz aus Golddraht besteht.
Ich brauche mich wohl nicht dabei aufzuhalten,
für die Mehrzahl dieser Stücke die stilistische
Zugehörigkeit zur Hallstattperiode zu erweisen,
denn diese liegt auf der Hand. Wie gerade Gold-
arbeiten der älteren Hallstattzeit, die ein bestimm-

tes, nicht allzu häufig vorkommendes Gepräge zei-
gen, vorwiegend in ähnlicher Weise, wie die Gürtel-
zierden von Rothengrub, mit kleinen konzentrischen
Kreisen, Perlreihen und Zickzackmustern in getrie-
bener Arbeit verziert sind, ersehen wir bequem
aus den bekannten kleinen Goldgefäßen aus Süd-

2


69


74


Fig. 69 Goldplattierte Bronzescheibe aus Rothengrub
Fig. 72 Goldener Fibelbügel (?) aus Rothengrub
Fig. 74 Bronzefibel aus Ungarn (Fuß ergänzt)

und Norddeutschland (Lindenschmit a. Ο. IV 19. 4.
III. XI 1. 1—5; mit Fig. 1 b vgl. Grabf. v. H.
XVIII 17). Diesen schließt sich das schon erwähnte
goldene Gürtelblech aus Hallstatt a. O. 26 a (hier
Fig. 73) unmittelbar an, welches andererseits in der
Anordnung der Dekoration große Ähnlichkeit
 
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